Gewinner: Sebastien Loeb

Die Saison begann für Sebastien Loeb mit einem klaren Ziel: Titel Nummer neun muss her. Gleich zu Beginn untermauerte er diese Ambition mit seinem dominanten Sieg in Monaco. "Es hätte nicht besser laufen können. 28 Punkte waren ein guter Start", freute sich der Citroen-Pilot nachdem er mit 2:45.5 Minuten Vorsprung die Linie kreuzte und sogar noch die Power Stage gewann.

Sebastien Loeb gewann drei der bisher fünf Saison-Rallyes, Foto: Sutton
Sebastien Loeb gewann drei der bisher fünf Saison-Rallyes, Foto: Sutton

Die klare WM-Führung war da und ist bis heute in Händen des Weltmeisters. Daher muss er als absoluter Gewinner der ersten fünf Rallyes bezeichnet werden, obwohl seine Leistungen nicht immer weltmeisterlich waren. In Schweden machte er mehrere Fehler und schaffte nur den sechsten Rang. Noch schlimmer endete die Rallye Portugal, die bereits nach der dritten Prüfung beendet war. "Es ist schade, weil der kleine Vorsprung, den wir uns in der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft aufgebaut haben, wahrscheinlich weg sein wird", sagte der Weltmeister nach seinem selbstverschuldeten Überschlag.

Diesen Patzern stehen aber seine unglaublichen Leistungen in Südamerika gegenüber. Denn sowohl in Mexiko als auch Argentinien triumphierte der Citroen-Pilot. Ein weiterer Grund, ihn als Sieger zu bezeichnen - Sieger in der teaminternen Rangordnung. Denn Mikko Hirvonen zeigte in Argentinien, dass er durchaus das Potenzial hat, mit seinem erfolgreichen Teamkollegen mitzuhalten. Doch das gefiel dem Team nicht, weshalb Teamchef Yves Matton am Samstag beschloss, die Rangordnung beizubehalten und Loeb zum Sieger zu küren.

Verlierer: Jari-Matti Latvala

Wenn es um den Verlierer der bisherigen Saison geht, müssen die wenigsten Fans lang überlegen. Denn Jari-Matti Latvala war sich sicher, dieses Jahr um den Titel zu kämpfen. "Ich habe schon einige Jahre einen Ford gefahren, aber, ich glaube, diese Saison haben wir die beste Chance zu gewinnen", prognostizierte der Finne vor dem Start. Nun liegt er abgeschlagen auf dem sechsten Gesamtrang.

Jari-Matti Latvala erlebte 2012 viele frustrierende Momente, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala erlebte 2012 viele frustrierende Momente, Foto: Sutton

Die Chance zu gewinnen war aber wirklich enorm, denn der 27-Jährige zeigte, wie schnell die Kombination Ford Fiesta und Latvala sein kann. Gleichzeitig bestätigte er aber immer und immer wieder seinen Ruf als Bruchpilot. Der Ford-Pilot war der Schnellste in Monte Carlo, in Schweden, in Mexiko und in Portugal. Doch lediglich auf Schnee in Skandinavien konnte er diese Geschwindigkeit auch in einen Sieg umwandeln.

Immer wieder hagelte es Fehler, Ausfälle und frustrierte Gesichter. Die Krönung lieferte sein Unfall beim Skilanglaufen, bei dem er sich die Schulter brach und damit nicht in Argentinien starten konnte. Sicherlich einfach Pech, aber diese eine Rallye ist am Ende des Jahres nicht dafür verantwortlich, dass der Titel erneut nicht an ihn geht.

Vielleicht sollte jemand Latvala sagen, dass nicht nur Geschwindigkeit, sondern vor allem Konstanz zum Titel führt. Sein Problem hat er aber bereits erkannt. "Ich erwischte in diesem Jahr zu viele Felsen und ich muss an dieser Schwachstelle arbeiten", erklärte Latvala im Interview bei Motorsport-Magazin.com. "Vielleicht sollte ich nicht so eng in die Kurven gehen und muss schneller auf unerwartete Umstände reagieren." Ob das alleine aber ausreicht, um 53 Punkte zur Spitze aufzuholen und noch Weltmeister zu werden…eher fraglich.