Sebastien Loeb konnte mit einer Gesamtzeit von 5:34:38,8 Stunden die Rallye Argentinien für sich entscheiden. Damit feierte der Citroen-Pilot seinen 70. Sieg in der WRC. Sein Teamkollege Mikko Hirvonen machte mit 15,2 Sekunden Rückstand den Doppelsieg perfekt. Mads Östberg erbte den dritten Platz von Dani Sordo, der auf der Power Stage noch die Segel streichen musste.

Obwohl der Sieg auch durch die Teamorder von Citroen begünstigt wurde, freute sich der achtfache Weltmeister wahnsinnig über den siebten Argentinien-Triumpf in Folge. "Es ist unglaublich", strahlte der Franzose. "Eine Rallye, die so schwer wie diese ist, sieben Mal in Folge zu gewinnen, ist einfach wunderbar." Gleichzeitig äußerte er sein Mitgefühl für Sordo, der auf den letzten vier Kilometern noch seinen Podestplatz verlor. "Es war schade, Dani an der Seite der Straße zu sehen, aber was hätte ich tun können?"

Sein Teamkollege Hirvonen war nach der längsten Rallye des Kalenders seit der 'Safari' 2002 einfach nur begeistert. "Ich habe es geliebt", jubelte der Zweitplatzierte. "So eine fantastische Herausforderung und großartige Zuschauermassen." Der Finne, der ab dem Nachmittag des zweiten Tages nicht mehr angreifen durfte, sicherte sich zumindest noch zwei Punkte in der Power Stage.

Mads Östberg scheint im Moment der König der Nachrücker zu sein. Bereits in Portugal wurde ihm der Sieg erst nachträglich am Grünen Tisch zugesprochen und in Argentinien war der Ausfall von Markenkollege Sordo verantwortlich, dass der Norweger noch auf das Podest klettern konnte. Das stimmte Östberg aber nicht wirklich glücklich.

"Es tut mir für das gesamte Team leid, weil sie dieses Jahr so viel Pech haben", zeigte der Adapta-Pilot sein Mitgefühl und vermutete ein Problem an der Lichtmaschine. "Er [Sordo] stoppte hinter mir in der Kontrolle und fragte mich, ob ich einmal schauen könnte. Es ist eine große Sache und nichts, was du schnell reparieren kannst." Durch Sordos Ausfall rutschten Martin Prokop im Ford und Thierry Neuville im Citroen auf die Plätze vier und fünf nach vorne.

Petter Solberg mit allen Bestzeiten

Der Mann des letzten Tages der Rallye Argentinien war ohne Zweifel Petter Solberg. Der Ford-Pilot, der am Freitag aufgrund eines gebrochenen Lenkarms aufgeben musste und seither unter Rally2 startete, sicherte sich ausnahmslos alle Bestzeiten des Finaltages. Darunter auch die Power Stage, was zumindest noch zusätzliche drei Punkte in der Weltmeisterschaft einbrachte. Wirklich glücklich war der Norweger dennoch nicht. "Das Auto ist sehr schnell", so Solberg. "Ich bin sehr enttäuscht über Freitag, weil wir ein gutes Ergebnis hätten erzielen können."

Petter Solberg gewann die Power Stage, Foto: Sutton
Petter Solberg gewann die Power Stage, Foto: Sutton

Am Ende reichte es für den sechsten Rang, was er zum einen dem Ausfall seines Teamkollegen Sordo zu verdanken hatte und zum anderen konnte er sich noch an Sebastien Ogier im Skoda Fabia S2000 vorbeischieben. Dieser hatte dann von hinten aber nichts mehr zu befürchten, denn sein nächster Verfolger, Ford-Pilot Evgeny Novikov, lag im Ziel 8:44,9 Minuten hinter dem Franzosen, was daran lag, dass der Russe am ersten Tag ausgeschieden war.

Al-Attiyah holt sich Punkt in der Power Stage

Ebenfalls unter Rally2 war Nasser Al-Attiyah unterwegs, der neben Platz neun noch andere Ziele verfolgte. "Ich war hier sehr vorsichtig", sagte er auf El Condor. "Ich hoffe auf diesem Wege einige Punkte in der Power Stage mitzunehmen." Tatsächlich ging sein Plan auf und der Citroen-Pilot fuhr auf den abschließenden vier Kilometern die drittschnellste Zeit.

Endergebnis Rallye Argentinien:

1. Sebastien Loeb, Citroen 5:34:38,8
2. Mikko Hirvonen, Citroen +15,2
3. Mads Östberg, Ford +3:10,4
4. Martin Prokop, Ford +9:45,3
5. Thierry Neuville, Citroen +11:17,6
6. Petter Solberg, Ford +12:02,2
7. Sebastien Ogier, Skoda +12:25,3
8. Evgeny Novikov, Ford +21:10,2
9. Nasser Al-Attiyah, Citroen +28:22,8
10. Ott Tänak, Ford +37:19,5

Ergebnis der Power Stage:

1. Petter Solberg, Ford 2:32,9
2. Mikko Hirvonen, Citroen +1,1
3. Nasser Al-Attiyah, Citroen +1,5
4. Sebastien Loeb, Citroen +1,7
5. Evgeny Novikov, Ford +3,3