Sebastien Loeb ist mit einer Zeit von 3:06:42,3 Stunden auch nach der Hälfte des zweiten Tages in Argentinien der Führende. Doch Ausruhen steht nicht auf dem Programm, denn sein Teamkollege Mikko Hirvonen macht ihm mächtig Druck und liegt nur 2,1 Sekunden hinter dem Weltmeister. Da Dani Sordo im Ford bereits rund eineinhalb Sekunden auf die beiden Citroen-Piloten fehlen, wird der Sieg bei normalem Ablauf teamintern entschieden.

Dieser Kampf findet aber wirklich auf der Strecke statt, denn von Citroen wird es keine Teamorder geben. Loeb schaffte in der ersten Prüfung des Tages die schnellste Zeit, während sein Teamkollege Hirvonen durch zwei Bestzeiten in Amboy-Santa Monica und Intiyaco-Golpe De Agua wieder näher herankam. Das lag auch an einem neuerlichen Fehler des Weltmeisters. "Ich machte wirklich Druck und hatte einen richtig guten Start, aber dann kam ich ein bisschen ab, traf einen Felsen und kam dann von der Straße ab", fasste Loeb die Erkenntnis zusammen, dass Hirvonen erneut schneller war.

Dani Sordo verlor am Samstagvormittag immer weiter und konnte dafür keine Erklärung finden. "Mancherorts fahren wir schnell; an anderen Stellen fahren wir langsam", zeigte sich der Spanier ratlos. Teamkollege Petter Solberg startete am Samstag in der Rally2 und arbeitet sich Schritt für Schritt an die Top-10 heran. "Heute ist ein neuer Tag. Portugal hat gezeigt, dass wir sogar mit Rückschlägen immer noch am Ende Punkte holen können", zeigte sich der Norweger optimistisch. Tatsächlich setzte er trotz eines Drehers zwei Zeiten, die nur knapp hinter den Bestzeiten von Loeb und Hirvonen lagen. Bis zum Mittagsservice konnte sich der Ford-Pilot bis auf knappe drei Minuten an Thierry Neuville heranarbeiten, der den letzten Top-10-Platz innehat.

Sebastien Ogier arbeitet sich immer näher an seinen Teamkollegen heran, Foto: Sutton
Sebastien Ogier arbeitet sich immer näher an seinen Teamkollegen heran, Foto: Sutton

Mads Östberg liegt mit seinem vierten Platz in der Mitte von Nirgendwo. Denn auf Sordo fehlt ihm bereits eine knappe Minute und nach hinten auf Nasser Al-Attiyah hat er ein Polster von fünfeinhalb Minuten. Das lag aber auch daran, dass der Citroen-Pilot auf SS9 mit großen Problemen kämpfte. "Wir berührten auf den letzten zwei Kilometern einen großen Felsen", erklärte Al-Attiyah sein etwas demoliertes rechtes Hinterrad. Nun muss er den Blick nach hinten richten, denn nur in 9,4 Sekunden Entfernung lauert Ford-Pilot Martin Prokop.

Auf den Plätzen sieben und acht entwickelt sich ebenfalls ein teaminternes Duell zwischen Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier. Der junge Norweger konnte sich gestern vor Ogier schieben, nachdem dieser mit mehreren Reifenschäden zu kämpfen hatte. Nun knabbert Ogier Sekunde für Sekunde vom Vorsprung ab. Hinter den beiden Volkswagen-Piloten komplettieren Armindo Araujo im Mini und Thierry Neuville im Citroen die Top-10.

Ergebnis Halbzeit Tag zwei:

1. Sebastien Loeb, Citroen 3:06:42,3
2. Mikko Hirvonen, Citroen +2,1
3. Dani Sordo, Ford +1:30,7
4. Mads Östberg, Ford +2:26,6
5. Nasser Al-Attiyah, Citroen +7:58,1
6. Martin Prokop, Ford +8:07,5
7. Andreas Mikkelsen, Skoda +8:36,8
8. Sebastien Ogier, Skoda +8:48,7
9. Armindo Araujo, Mini +11:23,5
10. Thierry Neuville, Citroen +11:36,9