Mikko Hirvonen konnte sich nur sehr kurz über seinen ersten Sieg mit Citroen freuen, denn am Abend des letzten Wettkampftages wurde der Finne disqualifiziert. Nach verschiedensten technischen Überprüfungen stellte die FIA fest, dass die eingebaute Kupplung des DS3 WRC nicht mit der Homologations-Norm A5733 übereinstimmt. Auch der Turbo entsprach nicht den Regularien.

Citroen will aber Berufung gegen dieses Urteil einlegen. "Die Mechanik der Kupplung des Citroen DS3 WRC ist mit entlastenden Aussparungen genehmigt", zeigte sich Technikchef Xavier Mestelan-Pinon bestimmt. "Unser Lieferant stellte uns kürzlich einen Schub an Teilen bereit, die wir nicht perforierten und eines davon wurde in den DS3 Nummer zwei eingebaut."

Der Turbo hingegen sei ein Standartteil in allen WRCs und das Turbinenrad überschritt tatsächlich das Maximum des Erlaubten. Der Unterschied läge aber in der Wärmeausdehnung des Rades begründet, das extremen Temperaturen und anderen Faktoren ausgesetzt sei.

Mitleid mit Hirvonen

Teamchef Yves Matton zeigte sich wütend und enttäuscht von der Entscheidung der FIA. "Wir hatten keinerlei Vorhaben, irgendjemanden zu betrügen und die Entscheidung ist unverhältnismäßig", machte der Franzose deutlich. "Bedenkt man, dass die berichteten Unterschiede uns keinen Vorteil brachten, entschieden wir uns, Berufung einzulegen."

Neben den verlorenen Punkten für das Team ist der eigentliche Verlierer natürlich Mikko Hirvonen, der sich vier Tage ohne Fehler durch die teilweise haarsträubenden Bedingungen Portugals kämpfe und seinen ersten Sieg mit der französischen Mannschaft - vermeintlich - feierte. "Im Moment tut es mir am meisten für Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen leid, die eine wahnsinnige Leistung bei einer besonders schwierigen Rallye zeigten", entschuldigte sich Matton bei seinen Piloten.

Durch diese Disqualifikation kann Mads Östberg nun seinen ersten Sieg in der WRC feiern und Sebastien Loeb bleibt der Führende der Gesamtwertung. Evgeny Novikov rutscht einen Platz weiter nach vorne auf dem Podest und Petter Solberg kann nachträglich noch einen dritten Platz feiern.