Für Jari-Matti Latvala hätte der erste Tag der Rallye Portugal nicht besser verlaufen können. Er selbst führt das Event an und sein Gegner in der WM, Sebastien Loeb, musste die Segel streichen. Allerdings war das so nicht zu erwarten, da die Positionswahl, als Letzter der WRCs zu starten, Gefahren barg. "Wir erwarteten den Regen nicht so stark, wie er dann war", gab Latvala zu. Zuerst sei es auch kein Problem gewesen, aber als der Regen stärker wurde, entwickelten sich die Straßen in ein Schlammfeld. "Die ersten vier Kilometer waren rutschig und ich rutschte ein paar Mal weit raus."

Zudem bestand die Angst, der Staub könnte doch noch zum Problem werden, was sich aber nicht bewahrheitete. Nun gilt es, seine dünne Führung von 2,6 Sekunden auf Teamkollege Petter Solberg und den lauernden Mikko Hirvonen aufrechtzuerhalten, was durch seine letzte Startposition allerdings schwierig wird. "Morgen muss ich ruhig bleiben und sensibel und clever sein, weil wir immer noch 400 Kilometer und drei Tage zu absolvieren haben."

Dabei wird für Latvala vor allem interessant, was sein Landsmann und Citroen-Pilot Mikko Hirvonen machen wird. "Ich weiß nicht, ob Citroen ihn kämpfen lassen wird", überlegte der 26-Jährige. "Ich denke, er wird zu Beginn des zweiten Tages kämpfen und dann sehen, was passiert."

Eine perfekte Situation

Teamkollege Petter Solberg hatte ebenfalls mit den rutschigen Bedingungen zu kämpfen, was ihn sogar in einen halben Dreher führte, der aber nur fünf Sekunden kostete. "Ich fühlte mich sicher und ging nie bis zum Maximum", gab der Norweger zu, der von einem guten und kontrollierten Gefühl sprach. "Als ich mitbekam, dass Sebastien Loeb gecrasht war, war ich umso vorsichtiger."

Petter Solberg leistete sich einen Dreher, Foto: Sutton
Petter Solberg leistete sich einen Dreher, Foto: Sutton

Ford-Teamchef Malcolm Wilson strahlte nach der Doppelführung für seine Piloten, da das das Ziel gewesen war. "Das bedeutet, dass beide Fahrer in der morgigen Startreihenfolge hinter unseren Rivalen sein werden und wir ihre Zwischenzeiten beobachten und dementsprechend reagieren können", zeigte Wilson die Marschrichtung auf. "Das ist eine perfekte Situation."

Ob er das am Freitagmorgen immer noch so sieht, ist fraglich. Denn die Regenfälle, die in der Nacht begonnen, zogen sich in den nächsten Tag hinein. Damit sind die Straßen erneut matschig und rutschig und werden mit jedem Piloten schwerer zu fahren. Das könnte ein klarer Vorteil für Hirvonen werden, der vor den Ford-Piloten an den Start gehen wird. Latvala versuchte es dennoch positiv zu sehen. "Es wird hart werden, aber die Hauptsache ist, dass sich der Wettkampf unmittelbar um uns herum abspielt. Mikko ist nur zwei Autos vor uns."