Sebastien Loeb hat seine Führung auch am Schlusstag der Rallye Mexiko nicht abgegeben und sicherte sich seinen insgesamt sechsten Sieg in Südamerika. "Das ist fantastisch, ich gewinne hier einfach immer", so Loeb nach seinem 69. WRC-Triumph. Citroen-Teamkollege Mikko Hirvonen musste sich nach 24 Etappen und rund 400 Wertungskilometern mit dem zweiten Platz und 42 Sekunden Rückstand zufrieden geben.

Den dritten Platz auf dem Podium belegte Petter Solberg, der im Laufe der ausdauernden Rallye vom permanenten Pech seines Ford-Kollegen Jari-Matti Latvala profitierte. Der Finne rangierte lange Zeit auf P3, doch ein weiterer Reifenschaden auf der drittletzten Stage machte schließlich jegliche Anstrengungen zunichte und sorgte sogar für dessen vorzeitiges Aus.

Sebastien Loeb war wieder einmal nicht zu stoppen, Foto: Sutton
Sebastien Loeb war wieder einmal nicht zu stoppen, Foto: Sutton

Hinter Werkspilot Solberg sicherten sich Mads Östberg und Ott Tanak die weiteren Plätze. Die Top-10 beim ersten Schotter-Event des Jahres komplettierten Nasser Al-Attiyah, Armindo Araujo, S2000-Starter Sebastien Ogier, Ken Block und Ricardo Trivino. Zu Beginn des dritten Tages stand ein weiteres Super Special auf dem Programm. Neuville, der am Sonntag nach technischen Problemen unter Rally 2-Bedinungen startete, sicherte sich seinen ersten Etappensieg in der WRC. Dabei profitierte der Citroen-Youngster jedoch von der Reifen schonenden Fahrweise der Top-Piloten.

So begnügte sich etwa Loeb mit der fünftschnellsten Zeit und 3,5 Sekunden Rückstand, was seine Führung allerdings in keinster Weise gefährdete. Verfolger Hirvonen brauchte drei Zehntel länger für die 4,42 km lange Fahrt durch das Autodromo Leon. Chris Atkinson fuhr die zweitschnellste Zeit. Der WRC-Rückkehrer startete nach technischen Problemen am Samstag mit seinem Monster-Ford bereits unter Rallye-2-Bedinungen.

Für Chris Atkinson war vorzeitig Schluss, Foto: Ford
Für Chris Atkinson war vorzeitig Schluss, Foto: Ford

Das endgültige Aus für Atkinson folgte auf der anschließenden Stage, für die die Piloten aus gutem Grund ihre Reifen geschont hatten. Mit der 54,3 km langen Guanajuatito stand die längste Etappe der Rallye Mexiko an. Die Marathon-Stage forderte zahlreiche Opfer: am prominentesten traf es Latvala, der sich zum zweiten Mal im Verlaufe der Rallye heftig einen Reifen beschädigte und diesen wechseln musste, dadurch sieben Minuten einbüßte und den dritten Rang im Gesamtklassement verlor. Noch schlimmer kam es für Atkinson und Evgeny Novikov. Bei Atkinson brach die Frontaufhängung während der Fahrt und zog damit das vollständige Aus nach sich. Novikov kam von der Strecke ab und musste seinerseits den dritten Lauf des Jahres vorzeitig beenden.

Hirvonen fuhr schließlich auf SS22 seinen zweiten Etappensieg des Wochenendes ein, konnte seinen Rückstand auf Loeb, der als Zweitschnellster ankam, allerdings lediglich um sieben Zehntel verringern. Der große Sieger der drittletzten Stage hieß Solberg, der nicht nur den drittschnellsten Run markierte, sondern dank Latvalas Missgeschick den dritten Gesamtplatz übernahm und angenehme zwei Minuten Vorsprung auf Östberg hatte, der während dieser Prüfung seinerseits zwei Minuten auf Hirvonens Bestzeit verlor.

Jari-Matti Latvala war der große Pechvogel, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala war der große Pechvogel, Foto: Sutton

Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte Latvala vor dem Start der vorletzten Stage: der Ford-Pilot musste nach FIA-Diskussionen vorzeitig aufgeben, weil sein Fiesta RS WRC einen heftigen Frontschaden erlitten hatte. Auf der 10,58 km langen Derramadero-Etappe schnappte sich Loeb seinen sechsten Etappensieg in Mexiko mit einer Zehntel Vorsprung auf Solberg. Loeb-Verfolger Hirvonen büßte weitere fünf Sekunden auf die Spitze ein und musste seine Siegesträume endgültig abblasen.

Auf der abschließenden Power Stage über 5,46 km sackte Solberg weitere drei Bonus-Punkte ein. "Mit dem Endergebnis bin ich zufrieden", sagte Solberg. "Aber wegen der Bremsprobleme und Reifenschäden verlor ich insgesamt sehr viel Zeit. Ich habe noch einmal Vollgas gegeben, um auf der letzten Stage die drei Bonus-Punkte zu holen." Loeb sicherte sich dank der zweitschnellsten Zeit zwei Zusatzpunkte, der letzte Bonuspunkt ging auf das Konto von Östberg. "Ich bin echt happy, gerade am Anfang hatten wir eine gute Pace und konnten Sebastien jagen - und das bei meinem ersten Einsatz auf Schotter im neuen Auto", bilanzierte Hirvonen, der die Power Stage als Fünfter abschloss.

Die Top-10 der Rallye Mexiko

1. Sebastien Loeb
2. Mikko Hirvoenen, +42.4
3. Petter Solberg, +2:11.4
4. Mads Östberg, +4:51.5
5. Ott Tanak, +5:02.6
6. Nasser Al-Attiyah, +6:41.4
7. Armindo Araujo, +12:46.9
8. Sebastien Ogier+ 14:57.8
9. Ken Block, +22:26.8
10. Ricardo Trivino, +23:30.7