Wird Sebastien Loeb auch 2012 wieder einen Höhenflug erleben?, Foto: Sutton
Wird Sebastien Loeb auch 2012 wieder einen Höhenflug erleben?, Foto: Sutton

Gerade einmal 15 Prozent der Rallye-Saison liegen hinter uns, aber Sebastien Loeb scheint erneut auf dem Weg zum Titel zu sein - seinem neunten. Angestrebtes Ziel ist es, bis zu seinem Vertragsende bei Citroen (2013) die zehn voll zu machen. Motorsport-Magazin.com hat sich Gedanken gemacht, wo die Stärken und Schwächen des Titelverteidigers und seines neuen Teamkollegen Mikko Hirvonen liegen. Kann der Finne dem Weltmeister gefährlich werden?

Sebastien Loeb

Pro

Loeb macht 2012 genau dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat - er führt mit sieben Punkten Vorsprung die WM an. Vor allem nach der Rallye Schweden, die nie eine seiner Favoriten war, ist das eine gute Ausgangsposition. Denn jetzt warten Veranstaltungen wie Mexiko oder Argentinien, die er mehrfach gewinnen konnte. Zudem stehen noch drei weitere Asphalt-Rallyes aus, wo der Weg zum Sieg nur über Loeb führen dürfte.

Vor der Saison schien klar, dass sein Hauptkonkurrent um den Titel Ford-Pilot Jari-Matti Latvala sein würde. Doch bereits in Monte Carlo verabschiedete sich der 26-Jährige vorzeitig und überließ Loeb das Feld und 28 Punkte. Sein letztjähriger Gegenspieler Hirvonen ist nun ebenfalls unter Citroen-Fahnen unterwegs und stellt so keine große Gefahr für den Weltmeister dar. Denn selbst wenn der Finne auf gleichem Level fahren sollte, greifen die Citroen-Bosse vermutlich ein und halten ihre schützende Hand über den Star des Teams.

Contra

In Schweden war Sebastien Loeb nicht mit seiner Leistung zufrieden, Foto: Citroen
In Schweden war Sebastien Loeb nicht mit seiner Leistung zufrieden, Foto: Citroen

Allerdings fuhr auch Loeb nicht fehlerfrei. Während er in Schweden - trotz einer Zeitstrafe - noch vorne dabei war, passierte es: Der Weltmeister blieb in einem Schneehaufen stecken und verlor wertvolle Minuten. Zudem drehte er sich am zweiten Tag. Ohne diese Patzer hätte der Franzose seine Führung gegenüber der Konkurrenz noch weiter ausbauen können.

Mikko Hirvonen

Pro

Der Vizeweltmeister der vergangenen Saison erlebte einen recht positiven Auftakt. Zwar reichte es in Monte Carlo nicht für das Podest und in Schweden verpasste er den Sieghattrick, aber immerhin ist er mit einem neuen Auto unterwegs. Nach nur zwei Rallyes mit Citroen scheint er sich gut im DS3 zurechtzufinden und konnte bereits acht Bestzeiten erzielen.

Zudem fehlen ihm lediglich sieben Punkte auf seinen Teamkollegen Loeb, der über deutlich mehr Erfahrung mit dem Wagen verfügt. Nun stehen sechs Rallyes auf Schotter an, einem Untergrund, der Hirvonen in der Vergangenheit sehr gut lag. Es muss sich zeigen, wie nah er Loeb im gleichen Auto noch kommen kann.

Contra

Für Mexiko kann Hirvonen allerdings nur auf wenig Wissen zurückgreifen. Denn die eigentlich geplanten Testfahrten in Frankreich wurden buchstäblich unter Schnee begraben. Nun kommt der Finne mit relativ wenig Kenntnissen bezüglich des DS3 auf Schotter nach Südamerika und muss seine Erfahrungswerte erst im Wettkampf sammeln.

2011 verstand Mikko Hirvonen - damals noch in Ford-Farben - die Asphalt-Welt nicht mehr, Foto: Sutton
2011 verstand Mikko Hirvonen - damals noch in Ford-Farben - die Asphalt-Welt nicht mehr, Foto: Sutton

Interessant wird allerdings, den 31-Jährigen auf Asphalt in Deutschland oder Frankreich zu erleben. Traditionell zeigte er Schwächen wenn die Straßen aus Teer waren und musste sich 2011 sogar zweimal von seinem damaligen Teamkollegen Latvala helfen lassen, um nicht alle Chancen in der WM zu verlieren. Allerdings scheint der Citroen wie gemacht für den harten Untergrund, was dem Finnen vielleicht helfen könnte.

Trotzdem gilt er als die eindeutige Nummer zwei bei Citroen. Eine Rolle, die dem eher zurückhaltenden Skandinavier nicht schlecht zu gefallen scheint. Sollte sich allerdings die Situation ergeben, dass er vor seinem Teamkollegen Loeb liegen sollte und Citroen ihn zurückpfeift, wird sich zeigen müssen, ob ihm diese Rolle immer noch gefällt. Eine gute Voraussetzung für den Titel ist es in jedem Fall nicht.