FIA-Präsident Jean Todt sprach sich deutlich für eine Veränderung des Rennkalenders aus. "Wenn Sie mich im Moment fragen würden, ob ich mit dem Kalender der World Rally Championship zufrieden bin, ist die Antwort nein", machte der Franzose deutlich. Denn es sei eigentlich nicht möglich, eine Serie Weltmeisterschaft zu nennen, die nur drei Läufe außerhalb Europas hat.

Natürlich sei es einfacher, sich auf Rallyes wie Deutschland und Frankreich zu konzentrieren, die nur 20 Kilometer voneinander entfernt liegen, aber das könne nicht das Ziel sein. "Wir sagen, wir möchten eine starke Weltmeisterschaft und wir arbeiten daran", fuhr Todt auf einer Pressekonferenz im Servicepark in Valance fort.

Wenig Begeisterung

Die Fahrer und Teams unterstützen diese Idee aber nur bedingt. "Natürlich ist es gut, Läufe außerhalb Europas zu haben, das muss sogar sein", erklärte Jari-Matti Latvala gegenüber dem Motorsport-Magazin.com. Problematisch an dieser Idee scheint nur, dass es in vielen Ländern, wie beispielsweise Jordanien, kein allzu großes Interesse an dieser Sportart gibt. "Ich denke, vier oder fünf Läufe außerhalb Europas sollten genug sein. Denn, wenn man auf alle Kontinente blickt, liegen das größte Interesse und die Grundidee in Europa", fuhr der Finne fort.

Aus diesem Grund wünscht sich Latvala ein Übergewicht der Läufe in Europa. Doch das möchte Todt ändern. "Wir wollen eine korrekte World Rally Championship mit einem Gleichgewicht aus der Hälfte der Rennen in Europa und einer Hälfte außerhalb Europas", verlieh der FIA-Präsident seinen Worten Nachdruck."

Noch mehr Kosten

Neben den fehlenden Zuschauern ist auch das Thema Kosten bei Rallyes mit weitem Anreiseweg immer relevant. "Wir sind in keiner Welt, in der jeder glücklich ist", war Todts Aussage zu den finanziellen Mehrbelastungen, die in diesem Fall auf die Mannschaften zukämen. Denn seiner Meinung nach würden sich die Fans der Serie eine Weiterentwicklung wünschen. "Wir müssen versuchen zu sehen, wie wir ein weltweites Event, mit der Berücksichtigung der begrenzten Budgets, die zur Verfügung stehen, verbinden können."

Immerhin sei die FIA den Teams bereits in anderer Hinsicht entgegengekommen. "Vor ein paar Jahren konnte der Motor bei jeder Rallye getauscht werden, aber jetzt hast du drei Motoren für das gesamte Jahr", zeigte der Franzose auf. "Das ist eine signifikante Kostenreduktion." Zudem hätten die Verantwortlichen die Anzahl der Ersatzteile deutlich limitiert und könnten es nochmals tun, was auch für die Hersteller kein Problem wäre.