Jari-Matti Latvala, der die letzte Runde der WRC in Großbritannien gewann, machte bei der Rallye Du war genauso weiter. Das Event, dass die letzte Station der französischen Rallye-Meisterschaft markiert, wurde auf Asphalt ausgetragen und diente Ford primär zu Testzwecken. Das schmälerte Latvalas Freude aber nicht. "Es ist mein allererster Sieg auf Asphalt, daher ist das ein gutes Gefühl", jubelte der 26-Jährige.

Bereits am Freitag sicherte sich der Ford-Pilot drei von vier möglichen Bestzeiten und ging in Führung. Diese baute er gegenüber den letztjährigen Sieger Stéphane Sarrazin am Samstag weiter aus und ließ es daher am Sonntag ruhiger angehen. Einfach war es dennoch nicht. "Die Rallye war schwieriger als erwartet", gab Latvala ehrlich zu. "Die morgendlichen Stages in den Bergen waren teilweise feucht, aber auch teilweise trocken." Diese sich konstant verändernden Gripverhältnisse bedeuteten für den Finnen ständige Alarmbereitschaft.

Tänak mit guter Leistung

Zudem lagen noch Schotter und Wasser auf der Straße, was es extrem rutschig machte. "Einige Stages waren sehr aggressiv und fordernd, und als die Sonne schien, gab es viele Schatten", erklärte Latvala weiter. Am letzten Tag gesellte sich schließlich auch noch Nebel hinzu. "Alles was gefehlt hat, war Schnee und Eis", schmunzelte der WM-Vierte.

Jari-Matti Latvala konnte strahlen, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala konnte strahlen, Foto: Sutton

Der Este Ott Tänak, der erst zum zweiten Mal in einem Ford Fiesta RS WRC unterwegs war, überzeugte mit guten Leistungen. So beendete er den Freitag nur 20,4 Sekunden hinter Latvala. Doch am Samstag beschädigte sich der 24-Jährige sein rechtes Vorderrad und hatte acht Kilometer vor dem Ende der achten Prüfung mit einem Platten zu kämpfen. Das kostete den Vizemeister der S-WRC rund 90 Sekunden.

"Wir machten am Freitag und Samstag ein paar Fehler und hatten nicht viel Glück, aber am letzten Tag perfektionierten wir das Setup und hatten ein gutes Gefühl", freute sich Tänak, der sich am Sonntag nochmals auf den dritten Rang nach vorne kämpfte. Besonders sein Sieg auf der tückischen mehr als 32 Kilometer langen elften Stage sorgte für Bewunderung. "Ich genoss die letzten Stages wirklich."

Eine fantastische Leistung

So sehr er sich auch über den Podestplatz freute, der Grund der Teilnahme war ein anderer. "Das Hauptziel war Erfahrungen zu sammeln", erklärte der Este, der wie Latvala mit den Bedingungen kämpfte. "Es war eine schwere Rallye, eine der härtesten, die ich bisher gefahren bin. Es gab viele verschiedene Straßentypen von glatt bis rau, und schnell zu langsam."

Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich begeisterst von seinen Piloten. "Es war eine hervorragende Arbeit von Jari-Matti und eine weiterer Selbstvertrauensschub für ihn auf Asphalt", lobte der Brite. Besonders freute er sich aber für Tänak. "Bei seinem allerersten Event mit einem Fiesta RS WRC auf Asphalt, fuhr Ott brillant, und seine Leistung am Finaltag war fantastisch." Ob Tänak mit diesem Auftritt einen Schritt in Richtung Werkscockpit für 2012 gemacht hat, muss sich aber noch herausstellen.