Beinahe drei Monate sind zwischen deinen beiden Siegen in Finnland und Spanien verstrichen. War dein 67. Sieg wie eine Befreiung?
Sebastien Loeb: Das ist eine Art es zu sehen. Die Rallye Spanien zu gewinnen war nicht so selbstverständlich und ich musste wirklich in den ersten zwei Runden hart kämpfen. Der dritte Tag war besonders stressig, denn wir mussten bei instabilen Wetterverhältnissen die richtige Reifenwahl treffen. Ich brauchte diesen Sieg, um das letzte Event der Saison unter besten Bedingungen angehen zu können. Aber es macht keinen Sinn, sich in Schwärmereien zu verlieren, denn ich muss noch einen langen Weg zurücklegen, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Du kämpfst wieder gegen Mikko Hirvonen. Was fürchtest du am meisten an ihm?
Sebastien Loeb: Mikko ist in dieser Art von Situationen psychisch sehr stark. In diesen Dingen, darf man ihn nicht unterschätzen. Er dominierte schon einige Rallyes extraklasse. Zur Mitte der Saison hin, sagte er, er glaube nicht mehr an seine Chancen auf den Gewinn des Titels. Doch der Weg, in den die letzten Rallyes umschwenkten, hat ihn wieder ins Rennen gebracht. In gewisser Weise hat er nichts zu verlieren und wird seine Chance ergreifen. Zweiter zu werden, ist für ihn nicht interessant. Er wird ab dem Start Druck machen und um den Sieg kämpfen.

Du hast die letzten drei Rallyes in Großbritannien gewonnen. Wie wirst du das Event angehen, dessen Strecken erheblich abgeändert wurden?
Sebastien Loeb: Ich habe momentan noch keine wirklich klare Vorstellung davon, was uns erwarten wird, aber es wird die Dinge natürlich etwas komplizierter machen. Die neuen Stages werden auf der Erkundung und bei der Arbeit mit den Onboard-Kameras eine gesteigerte Konzentration verlangen. Die Gefahr in eine Falle zu tappen, ist deutlich größer, als auf einer Wertungsprüfung, die wir seit zehn Jahren kennen. Das ist wirklich die immer vorhandene Bedrohung, mit der wir in dieser Rallye umgehen müssen: Ich habe diese Rallye vielleicht drei Mal gewonnen, aber das hing immer im einen oder anderen Moment am seidenen Faden.