Sebastien Loeb konnte mit einer Gesamtzeit von 4:05:39,3 Stunden die Rallye Katalonien zum siebten Mal in Folge für sich entscheiden. Damit gelang es dem Citroen-Piloten acht Punkte auf Mikko Hirvonen im Titelkampf zu gewinnen. Der Finne, der ursprünglich auf Platz drei gelegen hatte, wurde von Ford an Jari-Matti Latvala vorbeigewunken und erbte den zweiten Platz.

Der Sieger freute sich über eine sehr gute Rallye. "Ich würde sagen, wir sind ein perfektes Rennen gefahren, haben keine Fehler gemacht", freute sich der drittplatzierte der Powerstage. "Wir haben auch noch einen Punkt aus der Powerstage. Wir haben das Beste gemacht, was wir konnten."

Hirvonen hatte sich das Ziel gesetzt, in der Powerstage noch Punkte auf Loeb zu gewinnen, scheiterte aber deutlich. "Ich habe dieses Wochenende mit der Geschwindigkeit gekämpft", analysierte der 31-Jährige, der vom herunterfallenden Regen überrascht wurde. "Ich kann die Rallye Großbritannien nicht abwarten, denn wir waren dort immer schnell."

Latvala musste bremsen

Jari-Matti Latvala hatte sich so sehr einen Sieg auf Asphalt gewünscht und am ersten Tag sah es danach aus. Latvala setzte Bestzeiten und schob sich an Loeb vorbei an die Spitze. Doch in der letzten Prüfung des Freitags, die bei Dunkelheit stattfand, verlor der Finne die Kontrolle über seinen Fiesta RS WRC und drehte sich. Dabei verlor er 45 Sekunden und die Spitze. Seither kämpfte er auf Platz zwei, konnte Loeb aber nicht mehr einholen.

Am Finaltag musste er erneut seinem Teamkollegen Hirvonen Platz machen, der noch um den Titel kämpft. "Weil Mikko deutlich bessere Chancen auf die Weltmeisterschaft in Wales hat", rechtfertigte Latvala die Entscheidung des Teams. "Ich kann sagen, dass es nie ein schönes Gefühl ist, aber es muss etwas getan werden und das ist es. Ich muss das einfach akzeptieren." Wie bereits in Frankreich stempelte der 26-Jährige vor der letzten Prüfung zu früh, kassierte zwei Minuten Strafe und fiel hinter Hirvonen zurück.

Dennoch war er mit seiner Leistung sehr zufrieden. "Es war ein fantastisches Wochenende für mich", so Latvala, der auch in der Powerstage abbremsen musste, um Hirvonen vielleicht noch Punkte zu ermöglichen. "Ich bin mit meiner Leistung wirklich zufrieden. Wir müssen in Wales Druck machen und versuchen, dort zu gewinnen. Ich werde stetig selbstbewusster."

Sordo glücklich

Dani Sordo hatte sich vorgenommen in seiner Heimat auf das Podest zu fahren, doch ihm war nach dem zweiten Tag schon bewusst, dass es sehr schwer werden würde, 37 Sekunden auf den zu dieser Zeit noch drittplatzierten Hirvonen aufzuholen. Als ihn letztlich zum Anschluss noch ein Plattfuß ereilte, gab er auf. "Nach dieser Stage denke ich, ist es unmöglich", so der Spanier. "Es ist okay. Wir hatten eine Menge Probleme am ersten Tag, aber ich bin glücklich. Wir sind auf der Position, die wir am Anfang des Jahres erwartet haben." Immerhin erreichte er die zweite Position in der Powerstage.

Sebastien Ogier musste seinen DS3 aufgrund eines Motorschadens abstellen, Foto: Citroen
Sebastien Ogier musste seinen DS3 aufgrund eines Motorschadens abstellen, Foto: Citroen

Sebastien Ogier, der schon die gesamte Rallye mit Problemen und Reifenschäden zu kämpfen hatte, schied am Sonntag endgültig aus. In der vorletzten Stage blieb er aufgrund von Motorenproblemen stehen und konnte die Rallye nicht beenden. Dies war das endgültige Aus seiner ohnehin sehr geringen Titel-Träume.

Meeke holt Sieg in der Powerstage

Kris Meeke beendete die Rallye Spanien und war glücklich. "Der fünfte Platz am Ende ist recht gut", freute sich der Mini-Pilot, der aber überschäumte, als er bemerkte, die Powerstage gewonnen zu haben. "Unglaublich! Dani auf dieser Stage zu schlagen ist schon etwas." 39,2 Sekunden hinter ihm kam Stobart-Pilot Mads Östberg ins Ziel, der den Asphalt sehr genoss. "Die letzten beiden Tage waren sehr gut", freute sich der 24-Jährige. "Insgesamt bin ich über meine Leistung sehr glücklich und wir haben heute noch einige gute Zeiten gesetzt."

Sein ehemaliger Stobart-Teamkollege Evgeny Novikov, der in Spanien für Citroen unterwegs war, sicherte sich die siebte Position, nachdem er am Vormittag Henning Solberg passieren konnte. "Die Rallye war viel besser als die letzte", freute sich der Russe. "Wir hatten ein paar kleine Probleme, aber es war in Ordnung."

Die Top-10 wurden durch Henning Solberg, Dennis Kuipers und Juhu Hänninen abgerundet. Matthew Wilson, der lange Zeit auf der zehnten Position gelegen hatte, stoppte in La Mussara und musste die Rallye beenden.

Räikkönen hörte schnell auf

Kimi Räikkönen startete gut in die Rallye Spanien, bevor ihn in SS3 ein technischer Defekt stoppte. Danach sei der Wagen zwar zu reparieren gewesen, aber aufgrund des großen Rückstandes wollte der Finne nicht mehr weiterfahren. Dies war auch schon in Frankreich der Fall, wo sein DS3 nach einem Unfall mit Henning Solberg zwar repariert werden konnte, der ehemalige Formel-1-Pilot aber nicht mehr weitermachen wollte.

Endergebnisse Rallye Spanien:

1. Sebastien Loeb, Citroen 4:05:39,3
2. Mikko Hirvonen, Ford +2:06,9
3. Jari-Matti Latvala, Ford +2:32,4
4. Dani Sordo, Mini +3:24,1
5. Kris Meeke, Mini +5:15,0
6. Mads Östberg, Ford +5:54,2
7. Evgeny Novikov, Citroen +9:31,8
8. Henning Solberg, Ford +9:40,1
9. Dennis Kuipers, Ford +11:13,8
10. Juho Hänninen, Skoda +13:49,2

Ergebnisse der Powerstage:

1. Kris Meeke, Mini 2:45,7
2. Dani Sordo, Mini +0,2
3. Sebastien Loeb, Citroen +4,9
4. Daniel Oliviera, Mini +8,0
5. Juho Hänninen, Skoda +8,9