Sebastien Ogier erlebte eine besondere Rallye Frankreich, denn er konnte schon bei seiner ersten Teilnahme im Werks-Citroen gewinnen. Dabei profitierte er auch vom Aus seines Teamkollegen Sebastien Loeb, der in Führung liegend einen Motorschaden erlitt. Doch wirklich glücklich war Ogier über diese Situation nicht, denn dadurch wuchs der Druck auf den 27-Jährigen. "Ich musste dieses Event unbedingt beenden und ich musste unbedingt Punkte für das Team sammeln", schilderte er.

Nach seinem Sieg und einem Punkt in der Power Stage fehlen dem Franzosen nur noch drei Punkte auf seinen Landsmann, der momentan mit 196 Punkten an der Spitze der Weltmeisterschafts-Wertung liegt. Ob Ogier diese Aufholjagd aber weiterführen kann, bleibt mehr als fraglich, denn Teamchef Olivier Quesnel machte deutlich, dass man sich eigentlich Loeb als Weltmeister wünscht. "Die größte Gefahr kommt aus der blauen Ecke: Hirvonen", erklärte Quesnel. "Das sind unsere größten Bedenken. Danach ist Sebastien Loeb unser Anführer im Team, dann sehen wir, was passieren wird."

Ogier will warten

Damit wollte sich der Citroen-Pilot aber in Frankreich nicht befassen. "Um ehrlich zu sein, möchte ich im Moment einfach diesen Sieg und das perfekte Wochenende feiern, das wir gerade absolviert haben", so Ogier, der erst in Spanien sehen möchte, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Sebastien Ogier bleibt vorsichtig, Foto: Sutton
Sebastien Ogier bleibt vorsichtig, Foto: Sutton

Denn wie auch er schon mehrfach in dieser Saison bemerkte, ist niemand vor Ausfällen gefeit. "Als ich in Argentinien bereits 50 Sekunden Vorsprung hatte, habe ich einen dummen Fehler gemacht", zeigte Ogier auf, der daran erinnerte, dass die Top-3 nur durch drei Punkte getrennt sind. "Während des nächsten Events kann jedem alles passieren", fügte der 27-Jährige hinzu, der auch in Mexiko auf Siegkurs liegend seinen DS3 WRC zerstörte. "Im Rallye-Sport kann so etwas jederzeit passieren, aber an diesem Wochenende ist für uns einfach alles perfekt gelaufen."

Spaß am Sport

Aus diesem Grund möchte sich der Citroen-Pilot auch nicht verrückt machen lassen. "Das bedeutet für mich, genauso weiterzumachen und zu versuchen, mein Bestes hinter dem Steuer zu geben. Dann werden wir sehen, was passiert."

Neben allen Sorgen und Problemen, die die Rallye Frankreich für Ogier beinhaltete, konnte er aber wieder den Grund erkennen, warum er diesen Sport betreibt. Denn er lieferte sich einen engen Kampf mit Dani Sordo, der mit etlichen Führungswechseln einherging. "Natürlich ist es die meiste Zeit so im Rallye-Sport und das ist einer der Gründe, warum ich Rallye fahren mag, weil es immer sehr eng zwischen den Fahrern ist", verriet Ogier, der aber eingestand, dass dies vielleicht leichter sei, als im direkten Duell auf der Strecke, wie es beispielsweise in der Formel 1 der Fall sei.