Mikko Hirvonen konnte in Australien gewinnen und dadurch wieder bis auf 15 Punkte an den WM-Führenden Sebastien Loeb heranrücken. Doch die Freude hielt sich in Grenzen. "Ich bin mehr erleichtert für das Team, als alles andere", zeigte der Finne in Bezug auf eine schwierige Saison auf. Tatsächlich konnte Ford seit Sardinien 2009 keinen Doppelsieg mehr feiern. Damals gewann Teamkollege Jari-Matti Latvala vor Hirvonen.

Genau dies wäre auch die Reihenfolge Down Under gewesen, doch Ford entschied Hirvonen gewinnen zu lassen, da er der einzige Pilot des Teams ist, der noch realistische Chancen auf den Titel hat. Latvala stoppte in der letzten Schotterprüfung des Sonntags und sein Freund zog vorbei. "Ich sehe mich selbst nicht als Sieger der Rallye, aber als Team haben wir exakt das erreicht, was wir wollten, aus dieser Sicht war es ein perfektes Wochenende für uns", gab Hirvonen seine Gefühle preis.

Hirvonen hätte das Gleiche getan

Latvala und er hätten aber wunderbar als Team funktioniert und dem anderen außerdem bereits zu Beginn der Saison Unterstützung versprochen. "Wenn es anders herum gewesen wäre, hätte ich das Gleiche gemacht", erzählte Hirvonen. Dass es zu dieser Situation kam, mussten die beiden aber erst fehlerfrei durch die Wertungsprüfungen kommen und andere Dinge passieren. "Am Freitag haben wir plötzlich bemerkt, dass beide unsere Rivalen aus der Rallye sind. Ich habe geführt, Jari-Matti war Zweiter und Petter [Solberg] war 44 Sekunden dahinter", schilderte Hirvonen der offiziellen WRC-Seite den Moment in dem das Team erkannte, dass sowohl Sebastien Loeb als auch Sebastien Ogier ausgeschieden waren.

Mikko Hirvonen wurde in Deutschland nicht nur von Citroen, sondern auch von Dani Sordo im Mini geschlagen, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen wurde in Deutschland nicht nur von Citroen, sondern auch von Dani Sordo im Mini geschlagen, Foto: Sutton

Dies war die größte Hilfe, um einen großen Schritt in der WM zu machen, dennoch ist sich Hirvonen über die Ausgangslage bewusst. "Wir sind näher dran und das ist ein guter Weckruf für die ganze Weltmeisterschaft. Nun kommen zwei Asphalt-Rallyes und wir müssen uns wirklich einige Tricks überlegen, um in der Lage zu sein, gegen sie zu kämpfen, aber wir sind bereit dafür", so Hirvonen kämpferisch. In Deutschland - dem letzten Auftritt auf Asphalt - kam der 31-Jährige allerdings nicht über einen vierten Platz hinaus. Bis zur Rallye Frankreich wird der Fiesta aber nochmals auf Herz und Nieren getestet und Hirvonen setzt alle Hoffnungen in diesen "wichtigen Test".

Wichtiger Sieg für die Zukunft

Nach acht Rallyes, die ausschließlich von Citroen gewonnen werden konnten, hatte der WM-Zweite von 2009 die Hoffnung auf seinen zweiten Triumph nach Schweden aber niemals aufgegeben. "Ich wusste es würde passieren. Okay, es ist nicht im direkten Kampf passiert, aber wir waren da und das ist die Hauptsache", gab Hirvonen zu bedenken.

Zudem könnte die Rallye Australien deutlich weitreichendere Konsequenzen haben. Denn nach wie vor hat das M-Sport-Team noch keinen Vertrag mit Ford für das kommende Jahr. "Es war sehr wichtig. Die Saison geht zu Ende und für das nächste Jahr ist nichts geklärt. Ich hoffe es hilft mir und dem Team, vor allem um nächstes Jahr weiterzumachen", erklärte Hirvonen, der nochmals wiederholte, wie wichtig dieser Sieg für Ford war.