Stobart-Ford erlebte wie viele andere Teams eine schwere Rallye Australien. Zwar beendete Matthew Wilson das Wochenende als Vierter, aber man hatte auch zahlreiche Ausfällen und Probleme zu akzeptieren. Das schmälerte die Freude des Briten aber nicht, sein bestes Saisonergebnis eingefahren zu haben. "Es war ein wirklich schwieriges Wochenende, aber ich bin glücklich über unser Ergebnis", freute sich Wilson, der hofft, dass sich dieses Resultat positiv auf seine Chancen auf ein Cockpit für die nächste Saison auswirken.

Wilson sprach von einer der härtesten Rallyes seiner Karriere, in der er am finalen Tag nicht mehr wirklich Druck machte, um seinen Platz nicht zu riskieren. "Du weißt, dass es ein schwieriger Tag ist, wenn ein siebenfacher Weltmeister ausscheidet", bezog er sich nochmals auf den Auftakt, als Sebastien Loeb sich überschlug.

Der weitergereichte vierte Platz

Wilson selbst konnte den vierten Platz allerdings nur einfahren, weil zuvor Henning Solberg, der diesen Platz innehatte, mit Problemen ausschied. Doch auch dieser war nur aufgerückt, weil davor der dritte Stobart-Ford, in Person von Evgeny Novikov, diesen Platz verlor, als er einen Felsen berührte und ausschied.

Henning Solberg überschlug sich am Sonntag, Foto: Sutton
Henning Solberg überschlug sich am Sonntag, Foto: Sutton

Solberg musste am Samstag einen Elektrikdefekt hinnehmen und wollte am finalen Tag nochmals richtig angreifen. Doch ein Überschlag bei der ersten Durchfahrt der späteren Powerstage kam dazwischen. "Ich wollte auf der ersten Durchfahrt der Powerstage sehen, wie schnell wir fahren können, aber ich habe zu spät gebremst und einen Baumstumpf getroffen", erklärte der Norweger. Anschließend saßen er und seine Beifahrerin Ilka Minor beinahe eine Minute kopfüber in ihrem Fiesta und warteten auf Hilfe der Zuschauer.

"Wir haben ein paar Minuten verloren und unsere Windschutzscheibe war gebrochen, aber wir konnten weiterfahren", so der 38-Jährige weiter. Doch dem Team gelang es im Service nicht mehr, den vorderen, rechten, gebrochenen Stoßdämpfer zu wechseln, worauf Solberg in der Powerstage nicht wie geplant angreifen konnte. "Dann bekam ich zwei Reifenplatten nach der Wasserstelle, aber ich habe es bis zum Ende geschafft und obwohl ich ein bisschen enttäuscht wegen unserer gestrigen Probleme bin, bin ich glücklich zu Ende gefahren zu sein."

Viel Probleme für nur eine Rallye

Evgeny Novikov sicherte sich am ersten Tag überraschend die zweitschnellste Zeit in SS7, doch kurz danach kam seine Fels-Begegnung. Am Samstag kehrte er zurück und kämpfte sich auf den zehnten Platz zurück, bis ihn am finalen Tag ein Überschlag erneut aus der Rallye warf. "Heute hatten wir eine falsche Notiz im Aufrieb aus dem Recce", erklärte Novikov seinen Fehler. "Ich hatte es als einen Vollgas-Bereich notiert, aber wir sind in einer schnellen Linkskurve zu weit rausgekommen und das Auto war nur noch auf zwei Rädern."

Von diesem Moment an überschlug sich der Russe fünf Mal und war beeindruckt. "Das war einer der größten Unfälle, den ich jemals hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es nichts, was wir hätten tun können, außer zu hoffen, dass wir keinen der Bäume treffen, denn wir waren in diesem Moment im sechsten Gang mit Vollgas unterwegs", so Novikov, der mit seinem Speed ansonsten zufrieden war.