Bereits in der zweiten Prüfung des Freitags war Sebastien Loeb aus dem Kampf um den Sieg. Er überschlug sich und musste den restlichen Tag den anderen Piloten zusehen. Am Ende der Rallye reichte es für die zehnte Position, was Loeb nicht zu Jubelstürmen bewegte. "Ich kann mit einer Rallye, wie wir sie hier gefahren haben, nicht zufrieden sein. Vor allem in Bezug auf das Team, denn wir haben beide Autos kaputt gefahren", zeigte sich der siebenfache Weltmeister selbstkritisch.

Am Samstag ging er mit 35 Minuten Rückstand wieder auf die Straße und sicherte sich am Nachmittag zwei WP-Siege. Am Sonntag folgte noch ein weiterer und der wichtige Triumph in der Powerstage, auf den der Citroen-Pilot hingearbeitet hatte. "Das einzige was wir machen konnten, war diese vier Punkte zu holen. Ich bin nicht wirklich glücklich, aber das ist besser als nichts", zeigte sich Loeb immer noch frustriert.

Keine weiteren Fehler mehr erlauben

Durch seinen Fehler konnte vor allem Australien-Sieger Mikko Hirvonen, der vorher 36 Punkte Rückstand hatte, wieder Boden gutmachen und bis auf 15 Zähler heranrücken. "Mikko ist jetzt sehr nah dran, wobei es nur acht Punkte hätten sein können, wenn wir die Powerstage nicht gewonnen hätten. Aber er ist jetzt deutlich näher dran, als noch vor dieser Rallye", erkannte der Franzose, der sich deshalb nun noch mehr anstrengen will. "Wir stehen nun mehr unter Druck und dürfen uns keine weiteren Fehler erlauben."

Das es einen Punkt mehr Abstand ist, hat Loeb auch seinem Teamkollegen Sebastien Ogier zu verdankten, der von Citroen den Auftrag erhielt, den Tabellenführer passieren zu lassen. "Wir haben gestern gehört, dass Malcolm [Wilson] sagte, man werde bei Ford die Plätze tauschen. Dadurch war uns klar, dass Mikko bis auf elf Punkte herankommen könnte", erklärte Citroen-Teammanager, Sven Smeets, die Teamorder. "Wir haben uns dann entschieden für Loeb zu handeln, denn er ist derjenige, der in der führenden Position in der WM ist und er braucht die Punkte, um Fahrer-Weltmeister zu werden."

Das Beste versuchen

Sebastien Loeb konnte 2010 in seiner Heimat gewinnen, Foto: Red Bull/GEPA
Sebastien Loeb konnte 2010 in seiner Heimat gewinnen, Foto: Red Bull/GEPA

Die Zeichen für Loeb könnten schlechter stehen, denn die nächste Rallye wird in Frankreich gefahren und dazu noch auf Asphalt. "Natürlich ist das eines der Highlights für mich. Wir haben einige sehr schöne Erinnerungen aus dem letzten Jahr und ich hoffe, wir können wieder ein gutes Resultat einfahren", freut sich Loeb auf seine Heimrallye, die er 2010 gewinnen konnte. Dennoch mahnte der 37-Jährige zum Abwarten und war sich seiner Sache nicht sicher. "Aber man weiß nie, denn Deutschland war auch eine meiner besten Rallyes und ich konnte in diesem Jahr dort nicht gewinnen. Aber wir werden in Frankreich unser Bestes versuchen.