Mikko Hirvonen konnte sich am dritten Tag der Rallye Australien wieder in die Führungsposition bringen und mit einer Gesamtzeit von 3:35:59,0 Stunden in Down Under seinen dritten Sieg in Folge feiern. Doch dabei half ihm, dass sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, der eigentlich die Führung innehatte, in SS25 abbremste und seinen Landsmann in der Wertung passieren ließ. Petter Solberg komplettiert das Podest.

Hirvonen freute sich sehr über seinen Hattrick, wusste aber auch, wo er sich bedanken musste. "Ja, ich mag diesen Ort, und er meint es gut mit uns. Aber es liegt nur an meinem guten Team, dass ich gewonnen habe", sagte der glückliche Gewinner. "Ein großer Dank geht an Jari-Matti, für das was er getan hat und für meine Rückkehr in den Meisterschaftskampf. Ich muss gehen und diese Geschwindigkeit halten, will ich den Weltmeistertitel gewinnen."

Latvala mit gemischten Gefühlen

Der Zweite konnte sich am Ende auch noch freuen, zumal er das gesamte Wochenende wusste, dass ihm dieser Schritt bevorstehen würde. "Es ist ein großartiges Ergebnis für das Team und natürlich wäre es großartig gewesen diese Rallye zu gewinnen, aber es hat diesmal noch nicht geklappt", zeigte sich Latvala trotzdem etwas enttäuscht. "Hoffentlich gelingt es mir ein anderes Mal."

Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen sind nicht nur Teamkollegen sondern auch gute Freunde, Foto: Ford
Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen sind nicht nur Teamkollegen sondern auch gute Freunde, Foto: Ford

Während Latvala bedrückt war, konnte sich Solberg überschwänglich über seinen zweiten Podestplatz der Saison freuen. "Ich bin sehr glücklich wieder auf dem Podium zu sein", freute sich der Norweger. "Ich habe sehr lang darauf warten müssen, aber es ist großartig für das Team und es ist gut, vermutlich wieder die Geschwindigkeit zu haben", so Solberg, der sich nochmals bei seinem Team für ein exzellentes Wochenende bedankte.

Loeb holt Punkte

Sebastien Ogier wollte mit seinem reparierten Citroen DS3 am letzten Tag in Australien unbedingt in die Top-10 fahren. Dies gelang dem Franzosen auch, nachdem sich Stobart-Pilot Evgeny Novikov in der zweiten Prüfung des Tages überschlagen hatte. "Novikov hatte einen großen Unfall und das Auto war in der Mitte der Straße, daher mussten wir ziemlich herunterbremsen", erklärte Ogier die Situation. "Zudem haben wir noch gestoppt und Evgeny gefragt, ob er in Ordnung ist und das war er, was das Wichtigste ist."

Im Laufe des Tages konnte er sogar noch bis auf den neuten Rang nach oben klettern, wie er es bereits am Samstag prognostiziert hatte. Doch dann kam der Funk und Ogier wurde langsam. "Ich wurde von Team aufgefordert abzubremsen und Loeb vorbeiziehen zu lassen. Das war eine Teamorder und ich habe sie akzeptiert." Damit fiel der 27-Jährige auf den elften Platz zurück.

Sebastien Loeb selbst konnte sich am Sonntag zwei WP-Siege sichern, darunter der wichtige in der Power-Stage, der ihm drei weitere Punkte einbrachte. Er nahm nochmals Stellung zu Ogier. "Ogier musste langsamer machen, dass ich die extra Fahrerpunkte bekomme, weil das Team die Entscheidung getroffen hat, dass Mikko jetzt die größte Bedrohung in der Meisterschaft ist."

Wilson rettet Stobart-Team

Matthew Wilson konnte als Vierter sein bestes Saisonergebnis einfahren. Dabei profitierte der Brite allerdings auch von den zahlreichen Ausfällen der Fahrer vor ihm. Einer davon ist sein Teamkollege Henning Solberg, der sich nach seinen Elektrikproblemen am Sonntag wieder gut präsentierte.

Henning Solberg überschlug sich am Sonntag, Foto: Sutton
Henning Solberg überschlug sich am Sonntag, Foto: Sutton

Doch in SS23 überschlug sich sein Fiesta, kam aber auf den Rädern wieder auf und so ging es weiter. "Ich denke, es wird für den Nachmittag noch gehen", bezog sich der Norweger auf die Schäden an seinem Wagen. "Ich bin zu schnell hineingefahren, das war mein Fehler", gestand Solberg offen ein. Im Anschluss entschuldigte er sich noch bei seiner Co-Pilotin Ilka Minor, die aber wie er unverletzt blieb.

Hayden Paddon gewinnt PWRC

Der Neuseeländer Hayden Paddon konnte bei der Rallye Australien die Produktwertung gewinnen. Mit seinem Subaru setzt er sich in einer Zeit von 3:53:28,3 Stunden an die Spitze des Feldes und erreichte zudem den sechsten Platz im WRC-Klassement. Doch viel mehr freute ihn der Meisterschaftstitel, der mit diesem Triumph besiegelt wurde. "Es war ein absolut perfektes Jahr. Dieses Wochenende war hart, aber ich habe es geschafft", so Paddon, den vor Beginn der Saison große Geldsorgen quälten. "Dank der ganzen Unterstützung sind wir jetzt hier und sind PWRC-Champions und hoffentlich bedeutet das, dass noch größere Dinge kommen."

Endergebnis Rallye Australien:

1. Mikko Hirvonen, Ford 3:35:59,0
2. Jari-Matti Latvala, Ford +14,7
3. Petter Solberg, Citroen +44,8
4. Matthew Wilson, Ford +8:45,2
5. Khalid Al Qassimi, Ford +12:33,3
6. Hayden Paddon, Subaru +17:29,3
7. Michal Kosciuszko, Mitsubishi +19:01,3
8. Oleksandr Saliuk, Mitsubishi +21:08,5
9. Benito Guerra, Mitsubishi +22:48,9
10. Sebastien Loeb, Citroen +30:02,9
11. Sebastien Ogier, Citroen +30:19,4

Ergebnisse der Powerstage:

1. Sebastien Loeb, Citroen 2:18,1
2. Jari-Matti Latvala, Ford +1,2
3. Petter Solberg, Citroen +1,3
4. Mikko Hirvonen, Ford +1,6
5. Ken Block, Ford +3,3