Jari-Matti Latvala hat nach den beiden abschießenden Superspecials des Samstag die Führung bei der Rallye Australien behalten. Mit Siegen in allen Wertungsprüfungen des Vormittags, konnte der Ford-Werkspilot seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen bereits auf der ersten Stage abfangen und den Vorsprung kontinuierlich auf mittlerweile 22,7 Sekunden ausbauen.

Latvala profitierte auch von seiner besseren Position auf der Strecke, da viele Piloten bereits am Freitag anmerkten, dass das Saubermachen am zweiten Tag eine große Rolle spielen würde. "Morgen wird es fordernd sein, der erste auf der Straße zu sein", bedachte Latvala. "Wir wissen nicht, in wie weit der Regen am Freitag die morgigen Wertungsprüfungen beeinflusst hat, aber wir werden es morgen herausfinden."

Hilfe für Hirvonen

Wie es sich der 26-Jährige im Vorfeld gewünscht hat, führt er nun in Australien, doch das wird nicht so bleiben. "Ich würde leidenschaftlich gern gewinnen, aber ich kenne die Situation, in der Mikko steckt, daher werde ich ihn helfen. Aber wir müssen zuerst abwarten und sehen, was passiert."

Hirvonen machte sich nach den Ende des zweiten Tages keine Sorgen, bezüglich des ansteigenden Vorsprungs seines Landsmanns. "Wir sind immer noch nah dran und ich denke nicht, dass Jari morgen so weit wegziehen kann und er muss die Straßen säubern", erkannte der 31-Jährige. "Es war ein guter Tag. Wir können uns aber noch nicht wirklich sicher sein, denn wir wissen, dass Petter morgen wie verrückt Druck machen wird."

Solberg will aufs Podest

Denn das vorrangige Ziel der beiden Ford-Piloten ist es, den Drittplatzierten Petter Solberg auf Distanz zu halten. Er liegt aktuell 59,5 Sekunden hinter Latvala. Doch der Norweger war auch wenig glücklich mit seinem Auto und machte deshalb einige Fehler. "Ich erwarte mehr von mir selbst, als irgendjemand anders", zeigte Solberg auf, der sich über den Tag hinweg steigern konnte.

Petter Solberg hatte hohe Ansprüche an sich selbst, Foto: Sutton
Petter Solberg hatte hohe Ansprüche an sich selbst, Foto: Sutton

"Es ist schade, dass wir heute Morgen nicht schnell fahren konnten, aber jetzt bin ich wirklich glücklich. Ich genieße die Rallye heute wirklich und ich werde weiterhin kämpfen, um sicherzustellen, dass ich am Sonntag auf das Podest steigen werde."

Sein Bruder, Henning, musste seinen vierten Platz an seinen Teamkollegen Matthew Wilson abgeben, nachdem er in SS15 seinen Fiesta RS WRC abstellen musste. "Henning stoppte auf der linken Seite der Straße", erklärte Wilson, der nach seinem Teamkollegen auf der Strecke war. Doch es sei alles in Ordnung gewesen, was das Wichtigste ist. Sein Auto verbesserte sich im Lauf des Tages zusehends. "Jetzt sind wir in der vierten Gesamtposition, was eine gute Position ist", freute sich der Brite.

Citroen kommt nur langsam in Tritt

Sebastien Loeb, der gestern seinen DS3 WRC bei einem Überschlag zerstört hatte, war heute wieder auf der Strecke, doch die Begeisterung hielt sich in Grenzen. "Ich bin mit dem Auto nicht wirklich glücklich", so der siebenfache Weltmeister, der vor allem die Einstellungen noch verändern wollte. "Was kann man schon tun, wenn man eine halbe Stunde hinter den Führenden ist! Aber wir können einige Punkte für das Team machen und das werden wir versuchen."

Das gelang ihm dann auch in der letzten Schotter-Prüfung des Samstags, sowie im folgenden Superspecial, als er die schnellsten Zeiten setzte. "Ich versuche einfach, den Rhythmus und das Gefühl für das Auto zu bekommen, daher bin ich bereit für morgen", zeigte der Sieger von SS18 auf, der nun am Sonntag in der Powerstage angreifen möchte. "Es wird morgen in der Powerstage sehr unterschiedlich sein, aus einer hinteren Position zu starten, aber wir werden sehen, was wir machen können."

Sein Teamkollege Ogier konnte sich noch etwas besser präsentieren und setzte am Nachmittag und Abend drei schnellste Zeiten, weshalb er nochmals angreifen möchte. "Ich denke, dass es möglich ist, in die Top-10 zurückzukommen", zeigte sich der 27-Jährige kämpferisch. "Es ist im Moment deutlich einfacher zu fahren, als es noch heute morgen war, deshalb werde ich Vollgas geben."

Ergebnisse nach Tag 2:

1. Jari-Matti Latvala, Ford 2:43:47.4
2. Mikko Hirvonen, Ford +22,7
3. Petter Solberg, Citroen +59,5
4. Matthew Wilson, Ford +5:53,7
5. Khalid Al Qassimi, Ford +9:24,4
6. Hayden Paddon, Subaru +13:29,2
7. Michal Kosciuszko, Ford +13:32,1
8. Oleksandr Saliuk, Mitsubishi +15:33,1
9. Benito Guerra, Mitsubishi +16:35,0
10. Evgeny Novikov, Ford +17:00,8
11. Sebastien Ogier, Citroen +19:34,3
(..)
14. Henning Solberg, Ford +28:07,3
(...)
17. Sebastien Loeb, Citroen +29:38,9