Nach einer mehr als frustrierenden Rallye Deutschland hat sich das Blatt für Ford in Australien um 180 Grad gedreht - und auch der Fiesta RS WRC. Die beiden Piloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala führen nach dem ersten Tag deutlich. Dabei profitierten sie auch vom Doppel-Aus der beiden Citroen. Insgesamt erzielten Latvala vier und Hirvonen zwei der WP-Siege.

Dennoch war der Tag für den Führenden nicht einfach. "Die Bedingungen waren die Hölle und ich bin einfach nur glücklich, jetzt hier zu sein", zeigte sich Hirvonen sehr erleichtert. "Zu führen ist ein Bonus. Aber es ist zu früh, um ans Gewinnen zu denken, denn in diesen Bedingungen wird allein das Erreichen des Ziels sehr kompliziert."

Aller Anfang ist schwer

Nachdem er sich bereits nach SS6 über die spiegelglatten Straßen beschwert hat, ging er am Abend noch einen Schritt weiter. "Das war einer der schwierigsten Tage, die ich in meiner Karriere hatte", verriet der 31-Jähirge. Denn schon der Anfang sei unvorstellbar schnell und ebenso rutschig gewesen, was Hirvonen in einen Fehler trieb, der weitreichende Konsequenzen hatte.

"Ungefähr zwei Kilometer nach dem Start bin ich in einer Vierter-Gang-Kurve zu weit gegangen und habe zwei Metall-Pfosten getroffen. Das hat mein Vertrauen beeinträchtigt und ich war danach zu vorsichtig", schilderte Hirvonen seinen größten Schockmoment des Tages. Auch seinem Teamkollegen Latvala wurde diese Kurvenkombination zum Verhängnis. Doch der 26-Jährige drehte sich sogar und verlor 20 Sekunden.

"Die linke Hinterseite des Wagens touchierte einen Stahl-Pfosten und der Aufprall zwang mich in einen 180 Grad Dreher in den Wald", erklärte Latvala, dessen Fiesta im Anschluss stecken blieb. "Ich war dann gestresst und bin für den Rest der Stage schlecht gefahren", sagte der Finne, der Angst hatte, sein Auto beschädigt zu haben.

Bedingungen unterschätzt

Dies war aber nicht der Fall und er konnte, durch vier WP-Siege wieder bis auf sieben Sekunden an seinen Teamkollegen heranfahren. "Es war ein wahnsinnig fordernder Tag. Vielleicht habe ich die Bedingungen nicht so sehr ernst genommen, wie ich es hätte machen sollen", zeigte sich Latvala selbstkritisch. "Aber ich habe sichergestellt, dass ich genau das in der zweiten Runde machte."