Das erfolgsverwöhnte Team Red Bull SKODA blieb diesmal bei der Rallye Deutschland weit unter seinen Möglichkeiten. Nach Siegen durch Juho Hänninen bei der Acropolis-Rallye und der Finnland-Rallye blieb diesmal das Siegespodest ohne Beteiligung der Roten Bullen auf ihrem Skoda Fabia S2000.

Dabei begann alles so vielversprechend. Die beiden Red Bull Skoda Piloten waren lange Zeit auf P1 und P3 in der Gesamtwertung, vor allem Hermann Gassner zeige mit Top-Zeiten immer wieder sein Potenzial im Raum Trier. Bis zur Sonderprüfung belegten Hänninen und Gassner die Plätze 1 und 3 in der S2000-Gesamtwertung.

"Ich bin immer noch sehr enttäuscht, über meinen unnötigen Fehler gleich am ersten Tag. Schon hier habe ich die Rallye verloren", schilderte Hänninen. "Selbstverständlich hatten wir andere Ziele hier in Deutschland. Trotz aller Probleme haben wir aber nie aufgehört zu kämpfen, wollten um jede Position fighten, schließlich geht es um wichtige Punkte. So betrachtet haben wir mit P4 noch Schadensbegrenzung begangen. Aber ich hatte mir bei meiner ersten Deutschland Rallye viel mehr erwartet. Vor allem weil wir sehr schnelle Zeiten fahren konnten. Wir müssen uns auf die beiden letzten Rallyes in Frankreich und Spanien konzentrieren und versuchen, unsere WM-Führung zu halten."

Individuelle Fehler

Aber: Unnötige Fehler warfen beide Piloten schon am ersten Tag der Asphaltrallye weit zurück und ausserhalb jeder Siegesträume. Sowohl Hänninen als auch Gassner beschädigten nach individuellen Fehlern die Radaufhängung. Der Finne verlor dabei die Führung; Gassner den dritten Platz. Aufgrund des Super Rally Systems konnten beide weiterfahren – ein schwacher Trost für das erfolgsverwöhnte Team.

Am zweiten Tag wurde die berühmt-berüchtigte WP Panzerplatte zum Stolpersein für Hänninen und Gassner. Bei Letzterem traten sogar zwei Reifenschäden auf und er musste damit den zweiten Tag beenden. P4 für den Finnen und P8 für Gassner vor dem Schlusstag sind eine sehr enttäuschende Zwischenbilanz.

Große Enttäuschung

"Wir sind sehr enttäuscht, über den ganzen Verlauf dieser Rallye. Vor allem über das Pech mit gleich zwei Reifenschäden hintereinander", ärgerte sich Gassner. "Wir mussten danach aufgeben, weil wir keinen Ersatzreifen mehr an Bord hatten. Wir wollten aber in jedem Fall ins Ziel kommen und möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Zum Schluss konnten wir noch gute Zeiten fahren. Wir konzentrieren uns schon ganz auf Frankreich."

Wozu beide Red Bull SKODA Teams fähig gewesen wären, zeigten sie auch zum Auftakt des letzten Tages bei Regen. Hänninen erzielte noch drei schnellste WP-Zeiten und auch Gassner fuhr eine zweitbeste Zeit. Nach 340 Sonderprüfungskilometern hießen die Sieger der Rallye Deutschland – Tänak /Sikk (Estland). In der WM verteidigen Hänninen/Markkula mit P4 die Gesamtführung. Gassner kam auf P7.

Nicht gelaufen, wie vorgestellt

Teamchef Raimund Baumschlager zeigte sich auch bedient. "Es ist leider nicht so gelaufen, wie wir es wollten und es auch vorgestellt haben. Wir hatten einfach unheimlich viel Pech. Aber Juho ist in der Gesamtwertung weiter an der Spitze - und wir müssen uns schon jetzt auf Frankreich konzentrieren. Ab jetzt zählt jeder Punkt. Mit Hermann bin ich zufrieden - er hatte den Auftrag, gute Zeiten zu fahren und dies ist auch weitgehend gelungen. Er hat, denke ich, sein Potenzial gezeigt. In Frankreich wird es für uns alle nicht leicht, vor allem bei Regen wird es schwer. Aber wir müssen alles versuchen, dass Juho an der Spitze bleibt, vor dem Finale in Spanien."