Sebastien Loeb konnte am Samstag zum zweiten Mal nach 2008 die Rallye Finnland gewinnen. Doch es war von der ersten bis zur letzten Wertungsprüfung ein harter Kampf. "Ich war überall am Limit", schilderte der siebenfache Weltmeister. "Ich hab mir wirklich das Herz rausgefahren."

Am Ende konnte er sich über 8,1 Sekunden Vorsprung auf Lokalmatador Jari-Matti Latvala freuen. Und das tat er, denn auch den Dominator der Rallye-Szene können gewisse Dinge noch beeindrucken. "Es war einer der größten Siege meiner Karriere", strahlte der Citroen-Pilot. Tatsächlich waren die Voraussetzungen denkbar schlecht. So musste er bereits am ersten Tag die Strecke säubern, was sich in allen weiteren Stages fortsetzte, da seine Gegner taktisch spielten und sich zurückfallen ließen. "Ich musste dafür arbeiten und es hat eine lange Zeit gedauert, bevor es Form annahm."

Ziel erreicht

Bei seinem Sieg hat ihm auch geholfen, dass er sich in seinem DS3 WRC deutlich wohler fühlte, als in der Vergangenheit mit dem Xsara oder dem C4. Nun führt er die Gesamtwertung mit 171 Punkten an und hat damit 27 Zähler Vorsprung auf Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen. Damit hat er erreicht, was er wollte. "Mein Ziel war es, vor den Veranstaltungen auf Asphalt Führender in der Weltmeisterschaft zu sein", erklärte Loeb dazu. "Das habe ich erreicht, aber es gibt noch eine Menge Punkte zu holen."

Sebastien Ogier war nach Platz drei nicht zufrieden, Foto: Sutton
Sebastien Ogier war nach Platz drei nicht zufrieden, Foto: Sutton

Griechenland-Sieger Sebastien Ogier war ebenfalls mit den Ziel zu gewinnen nach Finnland gereist. Denn hier konnte er 2010 den zweiten Platz erreichen. Tatsächlich war er bis zum letzten Nachmittag in den Kampf um den Sieg involviert. "Es hat bis zur letzten Runde alles recht gut funktioniert", bilanzierte der 27-Jährige. "Wir waren in einer guten Position um den Sieg zu kämpfen, bis wir den Platten hatten." Denn in SS17 ereilte Ogier ein Reifenschaden, wodurch er knapp sieben Sekunden auf seinen Teamkollegen Loeb einbüßte. "Ich fühle mich frustriert, weil es ein Renn-Zwischenfall war, der meine Chancen ruinierte."

Nach Platz eins und drei, erklärte Citroen-Teamchef Olivier Quesnel erneut, man habe beide Fahrer ihr eigenes Rennen fahren und Entscheidungen treffen lassen. "Jede Crew hatte ihre eigene Strategie und konnte sie den Umständen anpassen", versicherte der Teamchef.