Nach zwei Monaten Sommerpause treten die Piloten bei der Rallye Finnland, die vom 28. bis zum 30. Juli ausgetragen wird, wieder in den Kampf um Sekunden und Meter. Besonders ist allerdings, dass die Rallye bereits am Donnerstag beginnt und das Podium dementsprechend am Samstagabend, nach der Power-Stage, entschieden ist.

Zu Tausenden säumen die Fans die Strecken der Rallye, Foto: Andre Lavadinho
Zu Tausenden säumen die Fans die Strecken der Rallye, Foto: Andre Lavadinho

Das Event, das um die finnische Studentenstadt Jyvaskyla ausgetragen wird, zieht jedes Jahr zahlreiche Motorsportfans in die rund 250 km nördlich der Hauptstadt Helsinki gelegene Stadt. Überall an den Schotterpisten, die durch die Wälder des Landes führen, sind tausende Fans positioniert und fiebern mit den Piloten.

Der erste Austragungsort nach der Sommerpause hat viele besondere Eigenschaften zu bieten. Denn nirgendwo gibt es so viele Kuppen und Hügel über die die Autos springen und im Anschluss eine halbe Ewigkeit durch die Luft fliegen. Das liegt auch in der sehr hohen Geschwindigkeit des Events begründet. Denn die 314,39 gewerteten Kilometer werden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 120 km/h bestritten. Dabei erreicht der Pilot teilweise bis zu über 200 km/h. Aus diesem Grund wird die Rallye oft mit dem finnischen Wort 'Sisu' betitelt, was frei übersetzt soviel heißt wie 'mit Mut'.

Da viele Ecken nicht einsehbar, oder der Streckenverlauf nach einem Sprung unklar ist, ist ein perfekter Aufschrieb unerlässlich. Das wird den Piloten aber nicht leicht gemacht. Denn bei der 61. Austragung der Veranstaltung sind wieder sechs neue Prüfungen im Programm. Das bedeutet während der Aufklärungsfahrten sehr präzise und konzentrierte Arbeit zu leisten, um während der Rallye nicht überrascht zu werden.

Jari-Matti Latvala war erneut ein Finne, der sich in die Liste der Sieger eintragen konnte, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala war erneut ein Finne, der sich in die Liste der Sieger eintragen konnte, Foto: Sutton

Der 'Finnische Grand Prix', wie die Rallye aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeiten auch genannt wird, verspricht in der Regel eine einzigartige Party für die Zuschauer zu sein. Denn seit seinem Beginn gelang es nur sieben Piloten die nicht aus Finnland stammten, das Event zu gewinnen. Darunter allerdings nur vier Fahrer, die nicht in Skandinavien beheimatet sind.

Einer von ihnen ist Sebastien Loeb. Doch auch der siebenfache Weltmeister kam nicht über einen Sieg hinaus. Als er diesen 2008 erreichte, nahm er, laut eigenen Aussagen, mehr Risiko in Kauf als je zuvor und mehr, als er jemals wieder aufnehmen würde. Dennoch lag er nur neun Sekunden vor Finne Mikko Hirvonen, der im Folgejahr den Sieg feierte. Auch die letzte Rallye in den finnischen Wäldern konnte von einem Einheimischen gewonnen werden. Denn 2010 triumphierte Jari-Matti Latvala.