Jari-Matti Latvala wird in Kürze seine 100. Rallye im Rahmen der Weltmeisterschaft bestreiten. Damit ist der 26-Jährige der jüngste Pilot, dem das bisher gelang. Diese Statistik führt er dann aber nicht knapp an, denn der bisher jüngste Pilot, der diese Marke überschritt, war sein Teamkollege Mikko Hirvonen, der allerdings bereits über 30 war.

Doch ganz zurecht kommt er mit dieser Situation noch nicht. "Es ist wirklich ziemlich beängstigend. Ich war der Jüngste, als ich in dieses Weltmeisterschafts-Business kam, aber das bin ich nicht mehr", zeigte der Finne auf. "Es gibt jetzt so viele jüngere Fahrer. Ich bin immer noch erst 26, aber es gibt nur noch vier Fahrer in der Weltmeisterschaft, die mehr Erfahrung haben als ich. Dementsprechend bin ich wirklich einer der alten Fahrer!" Mit den vier erfahreneren Piloten sprach er Sebastien Loeb, Hirvonen und die Solberg-Brüder, Petter und Henning, an.

Der größte Unterschied

Nach dieser Anzahl absolvierter Rallyes, blickte Latvala auf seine Karriere und die Veränderungen seit seinem Einstieg 2002 zurück. "Der größte Unterschied für mich in diesem Sport ist, dass Rallyes in Bezug auf die Kilometer kürzer sind", berichtete Latvala und dachte an seine Anfänge zurück. "Als ich begann, hatten sie rund 400 Kilometer. Die Besichtigung ist kürzer, es ist alles intensiver."

Jari-Matti Latvala in seinen Anfangszeiten, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala in seinen Anfangszeiten, Foto: Sutton

Zudem gibt es deutlich weniger Service-Points als in der Vergangenheit. Aus diesem Grund müsse man als Pilot immer mehr mechanische Tätigkeiten ausführen können. Doch besonders fällt Latvala der Mangel an Teams auf, da eigentlich nur die zwei Hersteller Ford und Citroen wirkliche Chancen auf die vorderen Plätze haben. Um die Situation zu verdeutlichen, dachte Latvala an seine erste Rallye in einem World Rally Car. "Es war eine wirklich große Sache in die Top-10 zu kommen, oder nur eine Stage-Zeit in den Top-10 zu haben", so der 26-Jährige.

Dadurch wurde dem Finnen etwas bewusst. "Sogar in meiner kurzen Lebenszeit hat sich der Sport deutlich verändert." Doch eines ändert sich vermutlich nie: "Mein erster Sieg bei der Rallye Schweden ist immer noch das Größte, gefolgt von meinem Sieg in Finnland im vergangenen Jahr."

Allerdings nicht, weil es sein erster Sieg war, stuft Latvala ihn höher ein als den Triumph vor seinem Heimpublikum in Finnland. "Ich bewerte den Schweden-Sieg höher, da es nur darum ging, den Rekord meines Idols Henri Toivonen zu unterbieten", verriet Latvala GPweek. Denn dieser war der bisher jüngste Sieger der WRC.