Sebastien Loeb ist siebenfacher Weltmeister. Aktuell führt er mit 17 Punkten Vorsprung in der Weltmeisterschaft vor Mikko Hirvonen und ist auf dem besten Weg, seinen achten Titel hintereinander zu feiern. Doch schon lange hat er die Geschichtsbücher umgeschrieben und alle Rallye-Superlative auf sich vereint. Aus diesem Grund, macht es für Loeb keinen Unterschied mehr, ob er nun sieben-, oder achtfacher Weltmeister ist. "Ich weiß wirklich nicht, was sich dadurch für mich ändert", so der Citroen-Pilot.

Doch Änderungen könnten ins Haus stehen. Denn der Vertrag des 37-Jährigen mit dem französischen Autohersteller läuft Ende 2011 aus. Nun muss sich der Franzose entscheiden, ob er bei Citroen weiterfahren, zu einem anderen Team wechseln, oder vielleicht sogar das Rallye-Auto parken möchte. Doch das weiß Loeb anscheinend selbst noch nicht. "Ich habe wirklich keine Ahnung, wie es weitergeht. Vielleicht brauche ich auch etwas Neues? Ich habe mich noch nicht entschieden", so Loeb bei Rallye-Magazin.

Kampf gegen Sebastien Ogier

"Mache ich dann mit Citroën weiter, weiß ich im Moment nicht, was daran noch eine Herausforderung wäre", fügte er noch hinzu. Doch kritische Stimmen sehen diese Herausforderung deutlich. Denn mit Sebastien Ogier ist ein starker Konkurrent herangewachsen und das Team hat bereits deutlich gemacht, mit ihm die Zukunft zu planen. Nun ist auch fraglich, ob sich der siebenfache Weltmeister dieser Situation stellen will – und muss.

Sebastien Loeb und Daniel Elena bei der Feier des siebten Weltmeistertitels, Foto: Sutton
Sebastien Loeb und Daniel Elena bei der Feier des siebten Weltmeistertitels, Foto: Sutton

Für 'etwas Neues' gäbe es auch bereits einen Anwärter: Volkswagen. Das Team wird ab 2013 in der Rallye-WM starten und ist auf der Suche nach guten Fahrern. Natürlich wäre man nicht abgeneigt, einen siebenfachen Weltmeister zu verpflichten. Diese Gerüchte wurden durch ein Lob von VW-Motorsportdirektor Kris Nissen nochmals verdichtet. "Wenn jemand sieben Mal hintereinander Rallye-Weltmeister wird, dann hat er nicht Glück gehabt, sondern ist sehr gut gefahren und hat eine tolle Leistung gebracht", erklärte Nissen im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Sport oder Familie?

Das würde allerdings bedeuten, noch etliche Jahre im stressigen Umfeld des Rallye-Sports zu bleiben, Presse- und Sponsoren-Termine zu absolvieren und wenig Zeit zu haben. "Einerseits möchte ich gerne etwas mehr Freizeit haben und diese mit meiner Familie verbringen, andererseits brauche ich auch eine Aufgabe", machte der Vater einer Tochter deutlich.

Wenn er sich aber eines Tages – ob nun jetzt, oder nach einem Engagement bei Volkswagen – dazu entscheidet seine Karriere zu beenden, soll dieser Schritt endgültig sein. "Erst zurücktreten, um dann nach ein paar Jahren wiederzukommen. Ich hoffe, ich werde einen anderen Weg finden. Wenn ich mich aus der Rallye-WM verabschiede, sollte es für immer sein", bezog sich Loeb auf Michael Schumacher, der nach seinem Formel-1-Rücktritt 2006, 2010 mit Mercedes einen neuen Anlauf in der Königsklasse startete.