Des einen Freud' ist des anderen Leid bei Citroen: Sebastien Ogier verpasste in Argentinien den sicher geglaubten Sieg, während Teamkollege Sebastien Loeb das Rennen in Südamerika zum sechsten Mal in Folge gewann. "Ich verstehe, wie er sich fühlen muss", zeigte der Rekord-Champion Mitleid mit seinem Landsmann. "Es ist frustrierend und enttäuschend, aber solche Fehler können passieren. Das kenne ich aus eigener Erfahrung."

Ogier war mit mehr als 43 Sekunden Führung in den abschließenden Sonntag gegangen. Doch schon bei der ersten Wertungsprüfung, der 48 Kilometer langen Ascochinga, beschädigte er seinen DS3 WRC heftig. "Alles was wir tun mussten, war zum Sieg zu fahren", ärgerte sich Ogier. "Ich wusste, dass ich den Scheitelpunkt in der Kurve erwischen musste, aber es klappte nicht."

Danach war sein Auto kaum noch konkurrenzfähig: Neben Karossiere-Schäden fiel auch die Servo-Lenkung aus und die Windschutzscheibe war gebrochen. Zum Schluss musste Ogier mit seinem dritten Platz zufrieden sein, denn Petter Solberg schickte sich an, ihn noch vom Podest zu schubsen. "Das war wirklich schwierig", erklärte der 26-Jährige. "Ich habe mich gefühlt, als ob ich das Auto nicht mehr in der Spur halten könnte. Ohne Servo wurde es unglaublich schwer."

Citroen konnte sich natürlich über zahlreiche Punkte in der Konstrukteurswertung freuen, doch das half Ogier in dem Moment nur wenig. "Für das Team ist es das kleinere Übel", meinte der Franzose. "Aber es ist kein tolles Resultat für die Fahrerwertung. Ich bin wirklich enttäuscht." 30 Punkte liegen zwischen ihm und dem strahlenden Gewinner Loeb.

"Wir mussten hart pushen, um wieder an Hirvonen heranzukommen", so Loeb, der sich am Freitag eine einminütige Zeitstrafe eingefangen hatte. "Aber wieder einmal wurde das Rennen um Haaresbreite entschieden. Argentinien ist wohl mein glückliches Jagdrevier", witzelte der WM-Gesamtführende.