Nachdem Hauptkonkurrent Mikko Hirvonen sich durch einen Fahrfehler auf der Rallye Sardinien einen Reifenschaden einbrockte, führt Sebastien Loeb das Event in Italien nach dem ersten Tag relativ ungefährdet an. "Es war mein eigener Fehler. Ich kam ein bisschen zu weit raus, habe die Begrenzung getroffen und dabei den Reifen zerstört", ärgerte sich Hirvonen nach dem Missgeschick. Für die Konkurrenz von Citroen bedeutete das Pech des Ford-Piloten am Ende des Tages eine Doppelführung. Petter Solberg schob sich hinter Loeb auf den zweiten Rang. Hinter Hirvonen der auf Platz drei abrutschte, reihte sich Sebastien Ogier ein.

Der Tag auf Sardinien hatte äußerst spannend begonnen. Bevor es in SS7 ging, trennte die Führenden Loeb und Hirvonen nur zwei Sekunden. Durch den Reifenschaden verlor der Ford-Fahrer dann jedoch 50 Sekunden. Somit belegten die Citroen kurzzeitig sogar die ersten drei Plätze, da sich Ogier und Solberg an Hirvonen vorbeischieben konnten. Der Franzose entschied sich danach jedoch dazu, einen Gang runter zu schalten und es etwas langsamer angehen zu lassen, da sich auf der Rallye nicht sicher fühle und es sinnvoller sei, nicht zu viel anzugreifen.

Loeb wieder als Erster unterwegs

Petter Solberg konnte sich somit vorläufig den zweiten Rang sichern. Sein Vorsprung auf den drittplatzierten Mikko Hirvonen, der nur knapp vor Ogier liegt, beträgt 20 Sekunden. Dadurch dass Loeb auch morgen als Erster auf die schmutzige Piste gehen muss, wollten die Verfolger die Hoffnung den siebenfachen Weltmeister doch noch abzufangen aber nicht aufgeben. "Wir werden voll angreifen. Es ist immer noch möglich zu gewinnen", glaubte Hirvonen. Hinter den Top-4 reihte sich Mads Ostberg ein. Der Ford-Fahrer verlor am ersten Tag seines Zeichens etwas Zeit mit Bremsproblemen und war unzufrieden mit der Geschwindigkeit seines Autos. Trotz dieser Probleme aber noch in Reichweite des Podiums zu sein, bewerte Ostberg wiederum positiv.

Besonders im Fokus stand heute natürlich auch Mini. Beim ersten offiziellen WRC-Auftritt schlug sich die Truppe um Dani Sorgo äußerst achtbar. Der Spanier belegte am Ende von Tag 1 einen respektablen sechsten Platz. Teamkollege Kris Meeke fiel allerdings auf Platz vier liegend aus. Nach einem technischen Problem an seinem Mini kam er von der Piste ab und musste den Tag vorzeitig beenden. Ähnlich erging es auch Evgeny Novikov, der seinen Stobart Ford an fünfter Position liegend nach einem Unfall SS7 abstellen musste.

Für den größten Crash des Tages sorgte aber wieder einmal Jari-Matti Latvala. Der Ford-Werksfahrer beschädigte seinen Boliden bei einem Einschlag auf der ersten Etappe schwer. Der Fahrer selbst war diesmal jedoch von jeder Schuld frei zu sprechen. Sein Co-Pilot hatte einen Fehler gemacht und ihm eine falsche Kurveninformation gesagt. "Ich näherte mich der Kurve sehr schnell und fast Vollgas - als ich dann merkte, dass sie enger und langsamer war, war es einfach schon zu spät", meinte der Ford-Pilot über die Sekunden vor dem Unfall.Seinem Co-Piloten machte er aber keinen Vorwurf. "Er ist auch nur ein Mensch", so Latvala versöhnlich.

Positionen nach dem ersten Tag:

1. Sebastien Loeb - Citroen 1.27.47 Stunden
2. Petter Solberg - Solberg Citroen + 33.2 Sekunden
3. Mikko Hirvonen - Ford + 53.1 Sekunden
4. Sebastien Ogier - Citroen + 55.5 Sekunden
5. Mads Ostberg - Stobart Ford + 1.04.7 Minuten
6. Dani Sordo - Mini + 1.33.2 Minuten
7. Ott Tanak - MM Ford + 2.36.0 Minuten
8. Matthew Wilson - Stobart Ford + 2.54.5 Minuten
9. Martin Prokop - Czech Ford + 3.01.7 Minuten
10. Juno Hanninen - Red Bull Skoda + 3.19.8 Minuten