Mit dem fünften Lauf zur Rallye-WM auf Sardinien geht auch das spannende Citroën interne Duell zwischen Sebastien Loeb und Sebastien Ogier in die nächste Runde. Die letzten drei WRC-Events auf Schotter konnte jeweils einer der beiden Piloten im DS3 für sich entscheiden. Nun führt Loeb die Gesamtwertung nur fünf Punkte vor Ogier an. Zwischen den beiden Citroën-Piloten liegt noch Ford-Fahrer Mikko Hirvonen.

2010 war die Rallye Italien nicht Bestandteil des WRC-Kalenders. In diesem Jahr kehrt das Event jedoch mit einigen Änderungen versehen zurück. Für Loeb wird die Rückkehr kein leichtes Unterfangen. Der WM-Führende muss wie so oft als Erster ran und sieht das natürlich als Nachteil. "Wenn man in der Gesamtwertung gut platziert ist, ist man beim Start der folgenden Rallye natürlich in keiner guten Ausgangslage. Als Erster zu fahren ist sicherlich die am meisten benachteiligte Startposition", sagte der Rekord-Champion und fügte hinzu: "Die Konkurrenz kennt dann zudem die Zeiten und kann ihren Speed dementsprechend ausrichten."

Zu groß sind die Sorgen des dreimaligen Sardinien-Gewinners aber nicht, denn seine Erfahrung hilft wie immer sehr. "Das Event verlangt einem 100% Konzentration ab, da es sich um einige sehr kniffelige Passagen handelt. Man braucht sehr genau Aufzeichnungen und muss sehr moderat und sauber fahren", wusste Loeb. "Wir müssen sehen, dass wir dann irgendwann in der richtigen Gruppe und Position sind, um am Ende auch um den Sieg mitkämpfen zu können", sagte der Franzose.

Sekundenbruchteile entscheiden

Teamkollege Ogier, der am ersten Tag von Platz drei aus die Rallye aufnehmen wird, sieht seine Ausgangsposition nicht so schlecht. "Einige sind besser platziert als wir, einige schlechter. Auf Schotter ist die Startposition am Freitag schon ein wichtiger Faktor, aber eine Rallye geht ja drei Tage lang. Mindestens fünf Fahrer können hier gewinnen und manchmal gewinnt oder verliert man eine Rallye nur wegen eines kleinen Details oder dem Bruchteil einer Sekunde", sagte der Citroën-Pilot.

"In der Weltmeisterschaft ist es noch ein langer Weg und noch nicht der richtige Moment um mit irgendwelchen Rechenspielen anzufangen. Unser Ziel ist es zu gewinnen. Es ist eine hart umkämpfte Saison und wirklich jeder Punkt zählt", meinte Ogier, der nach zwei Siegen in Folge im Titelkampf wieder gute Chancen sieht. "Diese Erfolgsserie kam genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns in den Titelkampf zurückgebracht. In Sardinien müssen wir versuchen an diese gute Arbeit anzuknüpfen", so der Citroën-Pilot. Dabei vertraute er voll und ganz auf sein Arbeitsgerät. "Wir hatten mit dem DS3 seit dem Saisonstart noch kein einziges Mal mechanische Probleme", freute sich Ogier.

Der Werksfahrer war, obwohl die Rallye im Vorjahr nicht zur WRC-Wertung zählte, 2010 in Sardinien am Start. Ob ihm das einen Vorteil im Vergleich zu den Kollegen bringen würde, wollte er nicht mutmaßen. "Unser Rennen dauerte damals nicht besonders lange und mein Co-Pilot Julien glaubt nicht, dass wir dadurch im Vergleich zu den Anderen noch einen Vorteil haben. Die neue Streckenführung hat eigentlich nur eine Etappe übernommen", so Ogier, der trotzdem mit einem guten Gefühl nach Italien reiste: "Es war wichtig hier vorab ein bisschen testen zu können - sehr positiv. Der DS3 wird immer besser!"