Nachdem die Rallye Jordanien mit etlichen organisatorischen Problemen zu kämpfen hatte, und sogar Tag eins ins Wasser fiel, konnte der Freitagvormittag planmäßig über die Bühne gehen. Die drei Prüfungen des Vormittags sahen drei Sieger. Durch Sebastien Ogiers Sieg in SS9, Jordan River, geht er als Führender mit einer Gesamtzeit von 46:49.3 Minuten in den Mittagsservice. "Es war eine gute Stage. [Der neue Reifen] scheint ok zu sein. Er ist sehr resistent gegen Plattfüße", erklärte Ogier, der im Gesamtklassement 7,2 Sekunden vor Markenkollege Petter Solberg liegt.

Der Norweger gewann SS8, Kafrain. Allerdings zeigte er sich nicht zufrieden mit seiner Leistung. So verlor der Erste des Shakedowns in Suwayma neun Sekunden, was er damit erklärte, keinen Rhythmus gefunden zu haben. Auch SS9, die er als Zweiter beendete, stellte den Norweger nicht zufrieden. "Wir sind in der Mitte der Prüfung von der Strecke abgekommen und haben eine Menge Zeit verloren", ärgerte sich Solberg. Dennoch liegt er 0,2 Sekunden vor Vorjahressieger Sebastien Loeb, der nach seinem Erfolg in SS7, Suwayma, noch auf Rang drei zurückfiel. "Ich habe einen sehr guten Rhythmus gefunden. Ich habe Druck gemacht", freute sich der Franzose noch nach seinem Stage-Sieg.

Ford noch neben dem Podest

Auf den Plätzen vier und fünf folgen die Ford-Werkspiloten Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen. Während Latvala jede Prüfung des Tages auf Rang drei beendete, hatte der Weltmeisterschaftsführende Hirvonen zu kämpfen. Durch die Absage des ersten Tages, sieht er die Situation für sich zusätzlich erschwert. "Dadurch, dass es ein Tag weniger ist, habe ich keine zwei Tage, um den Rückstand wieder aufzuholen", erklärte der Finne, der als Erster auf die Strecke musste, und somit den Staubsauger für den Rest des Feldes spielte. Vor dem Mittag zeigte er sich dann endgültig bedient: "Es war sehr, sehr schwierig. Ich habe keinen Rhythmus gefunden."

Kimi Räikkönen lag in SS7 nur 4,7 Sekunden hinter der Spitze, Foto: Red Bull/GEPA
Kimi Räikkönen lag in SS7 nur 4,7 Sekunden hinter der Spitze, Foto: Red Bull/GEPA

Räikkönen überrascht

Der ehemalige Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen ließ seinerseits in SS7 mit der sechstschnellsten Zeit aufhorchen. Diese war nur 4,7 Sekunden langsamer, als die des Stagesiegers Loeb. Doch nach SS8, in welcher er 20,3 Sekunden verlor, fiel er auf Rang sieben zurück. In der letzten Prüfung des Vormittags verlor Räikkönen schließlich eine weitere Minute, was ihn auf Rang acht zurückwarf. "Das war eine sehr schwere Stage für mich", rang der Finne nach Erklärungen.

Erneut von Pech verfolgt schien auch der Stobart-Ford-Pilot Henning Solberg. Nachdem er sich im Vorfeld eine Rallye ohne technische Probleme gewünscht hatte, wurde er bereits in der zweiten Wertungsprüfung enttäuscht. Nach einem Reifenschaden verlor der Norweger 20 Sekunden auf die Spitze. Aber es sollte noch schlimmer kommen: Nach einem Fahrfehler rammte er einen Felsen und beschädigte seinen Motor. Wenngleich diesmal kein technisches Problem, scheint der Tag für Solberg dennoch beendet.

Sein Teamkollege Mads Östberg hingegen, konnte bisher problemfrei alle Prüfungen absolvieren. Er liegt allerdings bereits 55 Sekunden hinter den Führenden. "Es war eine lange Prüfung, aber ich habe es richtig genossen. Ich freue mich darauf sie wieder zu fahren", verriet der Norweger nach Jordan River. Dies darf er bereits am Nachmittag, wenn die identischen Prüfungen erneut absolviert werden.

Übersicht zur Halbzeit Tag 1:

1. Sebastien Ogier, Citroen 46:49.3
2. Petter Solberg, Citroen +7,2
3. Sebastien Loeb, Citroen +7,4
4. Jari-Matti Latvala, Ford +9,8
5. Mikko Hirvonen, Ford +51,5
6. Mads Östberg, Ford +55,1
7. Matthew Wilson, Ford +1:26.2
8. Kimi Räikkönen, Citroen +1:30.8
9. Nasser Al-Attiyah, Ford +2:07.9
10. Khalid Al Qassimi, Ford +2:19.8