Bei der Rallye Portugal, die vom 24. bis zum 27. März ausgetragen wird, begibt sich die neue Generation der WRC-Autos erstmals in den Schotter Europas. Ford, mit dem Führenden Mikko Hirvonen, muss auch hier wieder den Auftakt machen. Allerdings stehen die statistischen Chancen auf einen Sieg denkbar schlecht. Denn letztmalig konnte das Team im Jahr 1999 die Rallye Portugal für sich entscheiden.

Mit dem Wechsel aus der Höhe Mexikos, in welcher die Teams bis zu 20 Prozent Leistungsverlust bei den Motoren hinnehmen mussten, geht es jetzt auf bekanntes Terrain. Denn die Teams haben hier etliche Testkilometer absolviert. Portugal zeichnet sich vor allem durch seinen weichen Untergrund aus. Über mittelschnelle Straßen führt der Weg die Piloten durch die Regionen Algarve und Alentejo. Geprägt ist die Rallye Portugal durch eine Mischung von weitläufigen, engen und technisch anspruchsvollen Passagen.

Bewährungsprobe für die Reifen, Foto: lavadinho.com
Bewährungsprobe für die Reifen, Foto: lavadinho.com

Neu für die Rallye 2011 ist allerdings, dass die Super-Specials, die traditionell Donnerstag und Sonntag ausgetragen werden, nicht mehr im Fußball-Stadion "Estádio Algarve" stattfinden. Hierfür gibt es eine neue drei Kilometer lange Street-Stage im Herzen der Hauptstadt Lissabon. Aus diesem besonderen Anlass hat man sich auch dazu entschieden, den Shakedown bereits am Mittwoch abzuhalten, um den Teams und Fahrern am Donnerstag mehr Zeit für die Fan- und Partnerbetreuung zu geben.

Da die Rallye Portugal in dieser Saison bereits Ende März stattfindet - im vergangenen Jahr begaben sich die Teams erst Ende Mai nach Portugal - gibt es vielleicht ein kleines Aufatmen bei Reifenhersteller Michelin. Denn durch die heißen Mai-Temperaturen vermeldeten die Teams einen 40 Prozent höheren Reifenabbau, im Vergleich zu anderen Schotter-Rallyes. Allerdings ist ungewiss, wie sich die neuen Michelin-Pneus auf dem weichen Untergrund verhalten werden.

Ogier will in Portugal wieder angreifen, Foto: Sutton
Ogier will in Portugal wieder angreifen, Foto: Sutton

Vorjahressieger Sebastien Ogier, der durch einen Schaden in Mexiko auf Platz sechs der WM-Wertung zurückgefallen ist, macht sich allerdings große Hoffnungen für Portugal. "Dadurch bin ich in einer besseren Startposition - eine perfekte Position, um das Rennen in Portugal zu managen", erklärt Ogier. Das Ford-Team hingegen, das wieder als Kehrmaschine dient, macht sich mit gemischten Gefühlen auf. Zwar liefen die Testfahrten, laut eigenen Aussagen, sehr positiv, allerdings könnte ein Sieg nach 11 Jahren ein schweres Unterfangen werden. So war der derzeitige WM-Führende Mikko Hirvonen 2010 als bester Ford-Pilot auf Rang 4 zu finden.

Nach einem Rennen Abstinenz, wird auch Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen wieder ins Geschehen eingreifen. Er hat die freie Zeit genutzt, um sich mit seinem ICE-1-Team auf das erste europäische Schotter-Event vorzubereiten. Nach Platz 10 im vergangenen Jahr, möchte er diesmal weiter vorne angreifen.