Nach drei Jahren kehrt Pirelli der WRC den Rücken. Der italienische Reifenhersteller übermittelte vor dem Ende der Deadline Mittwochnacht keine Bewerbung für die WRC-Saison 2011 an die FIA. Stattdessen bestätigte Motorsportchef Paul Hembery, dass Pirelli sich in Zukunft voll auf die Aufgabe als Einheitsreifenhersteller in der Formel 1 konzentrieren möchte.

Ein weiterer Grund für den Ausstieg ist die Auflösung des bisherigen Reifenmonopols und die Rückkehr eines eingeschränkten Reifenwettbewerbs. "Es gab drei einschneidende Regeländerungen in den letzten neun Monaten - und wahrscheinlich eine noch größere Änderung für 2012", so Hembery. Im Dezember hatte sich Pirelli für einen Zeitraum von weiteren drei Jahren als Einheitsreifenhersteller bei der FIA beworben. Diese Bewerbung wurde abgelehnt. Die FIA bot nur eine Verlängerung um ein Jahr an.

"Das aktuelle Reglement stellt für uns weder ein Reifenmonopol noch Wettbewerb dar", so Hembery. "Wir haben das der FIA erklärt, aber keine entscheidende Antwort erhalten. Die Regeln überlassen viel der Vorstellungskraft und wir haben diese Einschränkungen der FIA mitgeteilt. Es fühlt sich so an, als ob wir in diesem Sport nicht willkommen wären."

Pirelli verlasse die WRC mit erhobenem Haupte. "Wir haben die Serie in einer der schwierigsten, wirtschaftlichen Zeiten unterstützt", sagt Hembery, der betont, dass Pirelli auch weiterhin dem Rallye-Sport in nationalen Meisterschaften und der IRC treu bleiben wird. "Dort gibt es richtigen Wettbewerb."