Nach wochenlangen Spekulationen räumte Michelin jetzt ein, dass man bei der FIA wegen einer Rückkehr in die WRC angefragt hat. Die Franzosen wollen die Rallye-Weltmeisterschaft wieder mit Reifen ausstatten. Das bestätigte am Mittwoch - die Deadline für mögliche Interessenten endet heute - Michelin Wettbewerbsdirektor Nick Shorrock.

"Wir sind momentan in einen Prozess mit der FIA involviert. Der erste Teil dieses Prozesses sieht vor, dass wir die FIA darüber informieren, dass wir Reifen liefern wollen. Das haben wir getan und ich kann bestätigen, dass Michelin - nicht BF Goodrich - auf einen Einstieg hofft", sagte Shorrock. Am 13. September will die FIA ihre Entscheidung treffen, welcher Reifenhersteller grünes Licht bekommt.

Reifentest Anfang der Woche

"Danach müssen wir herausfinden, welche Teams überhaupt mit unseren Reifen fahren wollen", erklärte Shorrock. Anfang der Woche soll Stephan Sarrazin mit einem Peugeot 307 WRC einen Michelin WRC-Reifen in Süd-Frankreich getestet haben. Sarrazin bestätigte zwar gegenüber Autosport den Test, wollte aber keine weiteren Details verraten. In den vergangenen drei Jahren war Pirelli der exklusive Reifenausstatter der WRC.

Ob Pirelli sich auch zukünftig in der WRC engagieren will, ist unklar. "Pirelli betrachtet momentan alle Optionen. Wir werden eine Entscheidung so bald wie möglich mitteilen", teilte eine Pirelli-Sprecherin mit. Seitens der Teams ist man zwar erfreut über das Michelin-Interesse, allerdings hat man auch seine Zweifel. "Es ist eine tolle Nachricht, dass Michelin wieder zurückkommen will. Aber man muss sich die Frage stellen, ob es der richtige Zeitpunkt ist, um den Wettbewerb zu öffnen - ich denke nicht", sagte ein Teamchef.