Sébastien Loeb hat die Rallye Deutschland vor Teamkollege Daniel Sordo gewonnen und damit seine Serie von nun acht Erfolgen in Folge bei der Rallye Deutschland weiter ausgebaut. Gleichzeitig war es der 59. Sieg in der Karriere des Franzosen, sowie der fünfte Saisonsieg.

Wieder einmal im Schatten Loebs aber ganz stark unterwegs - Sordo ungefährdet zu Rang 2., Foto: Red Bull/GEPA
Wieder einmal im Schatten Loebs aber ganz stark unterwegs - Sordo ungefährdet zu Rang 2., Foto: Red Bull/GEPA

Dreifachsieg für Citroen

Nachdem Loeb und Sordo bereits gestern Nachmittag damit begonnen hatten, ihre Führung zu verwalten, verteidigten sie diese auch heute sicher ins Ziel. Dennoch ließ es sich Loeb nicht nehmen, noch einmal zwei Bestzeiten zu erzielen, womit er mit insgesamt neun auch in dieser Kategorie zum erfolgreichsten Piloten des Wochenendes wurde. Im Ziel trennten Loeb und Sordo 51,3 Sekunden.

Sébastien Ogier verteidigte seine dritte Position und machte damit einen Citroen-Dreifachsieg perfekt. Nach den Zwischenzeiten auf der ersten Etappe hatte es zunächst so ausgesehen, als ob Jari-Matti Latvala noch einmal Zeit gutmachen könnte, doch im Etappenziel hatte Ogier die Nase wieder vorn. Später stellte sich heraus, dass Ogier infolge eines erneuten Problems am Anti-Stall-System in einer Haarnadelkurve den Motor abgewürgt hatte, wodurch der zwischenzeitliche Zeitverlust entstanden war. Über den weiteren Tag konnte Ogier seinen Vorsprung dann wieder leicht auf schlussendlich 20,6 Sekunden ausbauen.

Latvala zeigte eine gute Asphaltrallye, dennoch verlor er in der WM Boden auf Ogier., Foto: Sutton
Latvala zeigte eine gute Asphaltrallye, dennoch verlor er in der WM Boden auf Ogier., Foto: Sutton

Wilson vorbei an Räikkönen

Petter Solberg erzielte noch einmal zwei Etappen- bestzeiten, hatte nach vorne aber natürlich keine Chance mehr, so blieb es bei Rang fünf. Im Duell um den sechsten Platz wurde es hingegen spannend. Kimi Räikkönen verspielte seinen gestrigen Vorsprung von 19,5 Sekunden bereits auf der ersten Etappe, als er gleich zwei Abkürzungen verpasste und 6,3 Sekunden hinter Wilson zurückfiel. Danach gelang es ihm nicht mehr nennenswert Boden auf den Stobart-Piloten gutzumachen, vor dem finalen Super Special betrug sein Rückstand 5,6 Sekunden.

Dort gab Räikkönen noch einmal alles und fuhr sogar zur Etappenbestzeit, doch Wilson konterte mit der zweitbesten Zeit und verteidigte 3,8 Sekunden. Damit feierte der Brite auf Rang sechs sein bislang bestes Ergebnis bei der Rallye Deutschland, nachdem er die Rallye 2007 auf dem neunten Platz beendet hatte. Kimi Räikkönen blieb mit Rang sieben hingegen der Trost bei einer der schwersten Rallyes des Jahres zumindest auf Anhieb einige Punkte mitgenommen zu haben. Gleichzeitig schob er sich durch seine vierte Punktankunft in dieser Saison wieder unter die ersten Zehn der Gesamtwertung.

Räikkönen verbesserte sich in der Fahrerwertung wieder unter die ersten Zehn., Foto: Red Bull/GEPA
Räikkönen verbesserte sich in der Fahrerwertung wieder unter die ersten Zehn., Foto: Red Bull/GEPA

Ausfälle für Hirvonen und Block

Mikko Hirvonen konnte seinen Neustart nach Super-Rallye- Reglement hingegen nur kurz genießen. Nachdem ihn bereits gestern Getriebeprobleme zur vorzeitigen Aufgabe gezwungen hatten, blieb der Finne heute auf der zweiten Tagesetappe in einem Gang stecken und musste die Rallye vorzeitig beenden. Auch Ken Blocks Hoffnung auf erste WM-Punkte erfüllte sich nicht. Noch auf der Zufahrt zur ersten Etappe schied der US-Amerikaner mit defekter Lichtmaschine aus. Erster Profiteur davon war Khalid Al-Qassimi, der sich im Verfolgerduell durchsetzte und so noch auch auf Platz acht aufrückte. Mark van Eldik beendete die Rallye auf Rang neun, während Patrick Sandell auf Rang zehn nicht nur mit dem letzten WM-Punkt, sondern auch dem Klassensieg in der SWRC belohnt wurde.

Loebs Deutschland- und Asphaltsiegesserie hielt also ein weiteres Mal, so dass sich die Konkurrenz auch im kommenden Jahr wieder die Frage stellen dürfte, wer den Franzosen hier eigentlich schlagen soll. In der Weltmeisterschaft führt der Franzose jetzt mit 58 Punkten vor Sébastien Ogier, der seinen Vorsprung auf Jari-Matti Latvala seinerseits leicht auf 16 Punkte ausbauen konnte. Petter Solberg liegt weiter auf Rang vier, Daniel Sordo schob sich an Mikko Hirvonen vorbei, der bei noch vier ausstehenden Rallyes nun auch mathematisch keine Chancen mehr auf den Titel hat. In der Konstrukteurswertung baute Citroen seinen Vorsprung auf 86 Punkte aus. Die nächste Rallye findet vom 10. bis 12. September in Japan statt.