Die Sensation ist perfekt. Nachdem er am Freitag in Führung gegangen war und diese gestern trotz führender Startposition verteidigt hatte, gewann Sebastien Ogier heute seine erste WRC-Rallye. Dabei verwies der 26-jährige Franzose seinen Landsmann und Rekordweltmeister Sébastien Loeb auf Rang zwei. Gleichzeitig war es der erste Sieg für das Citroen Junior Team.

Sébastien Loeb blieb nur Rang 2, in der WM liegt der Franzose aber weiter deutlich vorn., Foto: Red Bull/GEPA
Sébastien Loeb blieb nur Rang 2, in der WM liegt der Franzose aber weiter deutlich vorn., Foto: Red Bull/GEPA

Am Morgen hatte Loeb noch einmal eine Attacke auf Ogier gestartet, doch bereits zu Beginn des Nachmittags zeichnete sich ab, dass er seinen Rückstand wohl nicht mehr aufholen können würde. So erzielte er zwar bis zum finalen Super Special auf allen vier Etappen die Bestzeit, doch schlussendlich reichte es nicht mehr, um seinen dritten Portugal Sieg in Folge einzufahren. Im Ziel trennten beide Piloten 7,9 Sekunden.

Gut eine Minute dahinter feierte Daniel Sordo mit Rang drei das lang ersehnte Erfolgserlebnis und sorgte somit für einen Dreifacherfolg für Citroen. Der Spanier war dabei bereits auf der zweiten Tagesetappe an Petter Solberg vorbeigegangen, der seinerseits mit Problemen an der Lenkung zu kämpfen hatte.

Für den Norweger kam es währenddessen noch schlimmer: Rang vier eigentlich schon sicher, ging er 8,4 Sekunden vor Mikko Hirvonen auf das finale Super Special, doch dann rammte er eine Wasserbarriere, wobei er mehr als 14 Sekunden verlor und noch hinter den Finnen zurückfiel.

Matthew Wilson profitierte währenddessen vom Ausfall seines Teamkollegen Henning Solberg, der mit defektem Keilriemen aufgeben musste. Zwar wurde auch er zwischenzeitlich durch Lenkunsgprobleme gehandicapt, wodurch Mads Ostberg noch einmal näher rückte, schlussendlich gelang es ihm aber einen Vorsprung von 18,2 Sekunden vor dem Norweger und Rang sechs zu behaupten.

Noch profitiert und dennoch nur Rang vier. Mikko Hirvonen konnte nicht zufrieden sein., Foto: Sutton
Noch profitiert und dennoch nur Rang vier. Mikko Hirvonen konnte nicht zufrieden sein., Foto: Sutton

Federico Villagra verkürzte am Morgen seinen Rückstand auf Kimi Räikkönen, der seinerseits mit Handlingproblemen kämpfte. Im Mittagservice trennten beide Piloten nur noch 12,2 Sekunden. Die erste Nachmittagsetappe brachte dann die Entscheidung als Räikkönen sich einen Reifen beschädigte und weitere Zeit verlor. Zwar hatte auch Federico Villagra auf der vorletzten Etappe noch einen Schreckmoment zu überstehen, als er eine Begrenzung touchierte, an seinem achten Platz änderte das aber nichts mehr. Vielmehr fuhr der Munchi´s Pilot nach Rang zwei bei der Eröffnung beim finalen Super Special sogar noch die Bestzeit. Kimi Räikkönen fiel durch seinen Reifenschaden hingegen sogar noch hinter Khalid Al-Qassimi zurück. Immerhin gelang es ihm mit Rang zehn noch, seine Serie von jetzt drei Punktankünften in Folge fortzusetzen.

Die Rallye Portugal hatte damit ein ebenso überraschendes wie spektakuläres Ergebnis. Nachdem er seinen ersten Sieg in Neuseeland noch auf den letzten Metern verloren hatte, zeigte Sebastien Ogier in Portugal eine weitere beeindruckende Leistung, bei der er seinen Vorsprung vom Freitag über zwei Tage aus der führenden Startposition heraus verteidigte. In der Weltmeisterschaft liegt Loeb jetzt 38 Punkte vor Ogier, Hirvonen folgt mit 50 Punkten Rückstand auf Rang drei. In der Konstrukteurswertung konnte sich Citroen wieder von Ford absetzten, beide Hersteller trennen jetzt 26 Punkte.