Paukenschlag in der WEC: Rebellion Racing, in den vergangenen Jahren das Aushängeschild der privaten LMP1-Kategorie, wird sich mit Ende der Saison 2016 aus der höchsten Kategorie der Langstrecken-WM zurückziehen. Stattdessen werden die Schweizer künftig in der LMP2-Klasse antreten. Der schrittweise Rückzug hatte sich zuletzt bereits angedeutet, nachdem man sich entschied, für die verbleibenden Rennen der WEC 2016 nur noch ein Auto einzusetzen.

Jedoch verlautbarte man damals, man wolle den aktuellen R-One für 2017 weiterentwickeln. "Um unsere Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, fühlen wir die Notwendigkeit, mehr Zeit und Ressourcen in das Update des Rebellion R-One für die Saison 2017 zu stecken. Als kleines Privatteam haben wir uns deshalb entschieden, für den Rest der Saison nur noch ein Auto an den Start zu bringen", so Teammanager Bart Hayden damals.

Nun ist jedoch klar, dass Rebellion im kommenden Jahr nicht in der LMP1 an den Start gehen wird. Ab 2017 gelten in der LMP2 neue Regeln. Als Chassis darf nur noch ein Bolide der offiziell ausgewählten LMP2-Hersteller ORECA, Ligier, Dallara und Riley/Multimatic genutzt werden. Da Rebellion seinen aktuellen LMP1-Boliden zusammen mit ORECA entwickelte, ist davon auszugehen, dass die Schweizer bei ihrem aktuellen Partner bleiben.

Der Rebellion R-One wurde zusammen mit ORECA entwickelt, Foto: Adrenal Media
Der Rebellion R-One wurde zusammen mit ORECA entwickelt, Foto: Adrenal Media

Sterben die Privaten aus?

Mit dem Rückzug Rebellions droht die private LMP1-Klasse auszusterben. Seit dem Einstieg von Toyota und Porsche und der Einführung der neuen Hybrid-Technologie stiegen die Kosten massiv an. Die großen Werke stecken jährlich dreistellige Millionenbeträge in ihr Projekt, für Privatteams ist da wenig Platz. Die Zeiten, als mit Pescarolo ein Privat-Team um Siege kämpfen konnte, sind vorbei.

Zuletzt gab es zwar Bemühungen, den Abstand zwischen Werken und Privaten zu verringern, zumindest 2017 aber muss die LMP1 auf ihren prominentesten Privatier der letzten Jahre verzichten. 2014 fuhr das Team, für das in den letzten Jahren auch Nick Heidfeld aktiv war, auf den 4. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans. Wie die Zukunft des aktuell zweiten und letzten Privatteams, ByKolles Racing, aussieht, ist unklar.