Eng, enger, GT-Racing! Die beiden Autos von Aston Martin, Ferrari und Ford lieferten sich im WEC-Qualifying zu den 6 Stunden von Austin einen hauchdünnen Schlagabtausch und lagen am Ende allesamt innerhalb von einer halben Sekunde bei der durchschnittlichen Rundenzeit. Das Ergebnis war jedoch das gleiche wie in Mexiko: Sowohl in der GTE-Pro- als auch in der GTE-Am-Wertung grüßte Aston Martin von ganz oben. Die einzelnen Hersteller in der Übersicht:

Aston Martin nach dem Austin-Qualifying

In einem unglaublich engen Qualifying war es die Aston Martin, die sowohl in der GTE-Pro-Kategorie, als auch in der GTE-Am-Kategorie die Pole-Position holten. Nach den Runden der ersten Fahrer trennten die Top-4 lediglich eine halbe Zehntel, Nicki Thiim schließlich brachte den #95-Aston in die beste Ausgangslage für das Rennen. "Das war eine unglaubliche Leistung des Teams, und dass Marco und ich jetzt schon die dritte Pole in Folge geholt haben ist einfach großartig", jubelte Thiim, nachdem man sich um 0,042 gegen den #71-Ferrari durchsetzen konnte.

Nicki Thiim brachte den #95-Aston auf die Siegerstraße, Foto: Aston Martin
Nicki Thiim brachte den #95-Aston auf die Siegerstraße, Foto: Aston Martin

Dem Schwesterauto #97 von Turner/Rees fehlten im Schnitt auch nur 0,279 Sekunden auf die Pole, doch das reichte schon nur noch zu Platz fünf in der Klasse. Bei den Amateuren setzten sich Pedro Lamy und Paul Dalla Lana relativ deutlich gegen die Armada von Porsche 911er durch. Sechs Zehntel betrug ihr Vorsprung auf den zweitplatzierten KCMG-Porsche. "Es war unglaublich heiß im Auto. Pedro und ich mussten schon unser ganzes Können aufbringen, um das Beste aus dem Auto herauszuholen", atmete Dalla Lana nach dem Qualifying durch.

Ferrari nach dem Austin-Qualifying

Ferrari machte es Aston Martin im Qualifying jedoch alles andere als einfach. Nach den Runs der ersten Fahrer lagen beide 488 GTE an der Spitze. Gianmaria Bruni und Davide Rigon legten jeweils mit 2:04.5er-Zeiten vor, die jedoch auch von Aston Martin und Ford erzielt werden konnten. So hing die Entscheidung von den zweiten Fahrern ab. Sam Bird legte im Ferrari #71 eine 2:04.7er-Runde nach, eine noch bessere Zeit im nächsten Umlauf wurde jedoch wegen der Track Limits gestrichen. So verpasste man am Ende die Pole um 0,042 Sekunden.

James Calado verlor Zeit im Verkehr, Foto: Ferrari
James Calado verlor Zeit im Verkehr, Foto: Ferrari

James Calado hatte noch mehr Pech, da er auf jeder fliegenden Runde auf langsame Fahrzeuge auflief. Mehr als Platz vier konnte der Brite daher nicht mehr holen für den Ferrari #51. Noch schlechter lief es für AF Corse und Ferrari jedoch bei den Amateuren. Dort landete der Ferrari 458 Italia auf der sechsten und letzten Position in der Klasse. Emmanuel Collard legte mit einer guten Zeit vor, doch Francois Perrodo hatte ähnlich wie Calado mit starkem Verkehr zu kämpfen. So gelang dem #83-Ferrari am Ende keine Verbesserung mehr.

Ford nach dem Austin-Qualifying

Ford präsentierte sich im Qualifying ebenfalls stark. Für die beiden Ford GT #66 und #67 von Mücke/Pla und Franchitti/Priaulx/Tincknell sprangen am Ende die Plätze drei (#66) und sechs (#67) heraus. Nachdem man schon in den freien Trainings gut dabei war, ist man bei Ford zuversichtlich, daraus im Rennen einiges machen zu können. "Ich glaube, wir können vom Auto noch mehr erwarten", gab sich Olivier Pla zuversichtlich. "In meinem Run hatte ich zwar etwas mit dem Grip hinten zu kämpfen, aber ich denke, wir haben eine gute Rennpace", so der Franzose weiter.

Harry Tincknells beste Zeiten wurden gestrichen, Foto: Ford
Harry Tincknells beste Zeiten wurden gestrichen, Foto: Ford

Das Schwesterauto #67 war ebenfalls stark unterwegs, doch Harry Tincknell wurden wegen der Track Limits die beiden schnellsten Zeiten gestrichen. Anstatt ebenfalls im hauchdünnen Kampf um die Pole mitzuspielen wurde es damit am Ende Platz sechs mit 0,447 Sekunden Rückstand auf die Pole-Setter Thiim/Sörensen. "Das Auto hatte eine großartige Pace und hat sich phänomenal angefühlt", lobte Andy Priaulx. Gleichzeitig trauert er aber auch einer besseren Ausgangslage nach: "Es ist schade, dass Harry auf zwei fliegenden Runden über die Track Limits hinausgefahren ist. Sonst würden wir auf Platz zwei stehen."

Porsche nach dem Austin-Qualifying

Porsche konnte dem engen Kampf zwischen Aston Martin, Ferrari und Ford im Qualifying nur unbeteiligt zusehen. In der GTE-Pro-Klasse fehlte dem 911er #77 von Dempsey Proton Racing schlicht und ergreifend die Pace der Gegner und so wurden Richard Lietz und Michael Christensen abgeschlagen Siebte und Letzte in ihrer Klasse. 1,4 Sekunden fehlen im Schnitt auf die Pole-Position, sogar zum sechsten Platz beträgt das Defizit eine geschlagene Sekunde.

Besser lief es da schon bei den Amateuren. Alle drei Porsche hielten hier gut mit. Zwar fehlte zu Beginn etwas zur Pace der #50-Corvette und am Ende zum Speed des Aston Martin #98. Doch die Porsche-Armada konnte sich in der GTE-Am-Kategorie für die Plätze zwei bis vier qualifizieren. Al-Qubaisi/Heinemeier Hansson/Estre im Abu Dhabi Porsche wurden Zweite vor Ried/Henzler/Camathias im KCMG-Porsche und Wainwright/Carroll/Barker im Gulf-Porsche.