Es war die große Überraschung nach dem WEC-Auftakt 2016 in Silverstone: Audi gewinnt das Rennen nach sechsstündiger Taktik-Schlacht gegen Porsche, doch bei der technischen Nachuntersuchung wurde am R18 #7 von Fässler/Lotterer/Tréluyer eine zu dünne Bodenplatte entdeckt. Dies stellte einen Verstoß gegen Artikel 3.5.6 a3 des technischen Reglements der WEC dar und wurde mit einer Disqualifikation geahndet, gegen die Audi zunächst Berufung einlegte.

Denn noch in der Nacht von Sonntag auf Montag kündigte Audi per Presseaussendung an, die Entscheidung der Rennstewarts anzufechten und in Berufung zu gehen. Doch nun die Kehrtwende: Audi zieht die Berufung wieder zurück und nimmt die Entscheidung hin. "Wir akzeptieren den Wertungsausschluss und blicken im Sinne des Sports gemeinsam nach vorne", erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich nun in einer erneuten Aussendung.

Wie kam die zu dünne Bodenplatte am Audi in Silverstone zustande?

Bleibt noch die Frage offen, wie Audi dieses Missgeschick am R18 mit der #7 überhaupt passieren konnte. Die Abnutzung der Bodenplatte erwies sich als übermäßig stark, was wohl auf starkes Pumpen des Autos zurückzuführen war. Das zumindest ergab eine Analyse der Daten bei Audi. "Es ist unsere Aufgabe, den erhöhten Verschleiß zu vermeiden – diese Verantwortung akzeptieren wir", so Dr. Ullrich zur Kehrtwende bei Audi. Somit bleibt der Porsche #2 Sieger des 6-Stunden-Rennens von Silverstone.

Audi dagegen reist zur zweiten Station im WEC-Kalender 2016, Spa-Francorchamps, mit nur einem einzigen Punkt im Gepäck, den Fässler/Lotterer/Tréluyer durch ihre Pole-Position am Samstag erhalten haben. In Spa hat Audi wieder die Möglichkeit, zurückzuschlagen. "Wir haben im Sinne des Sports entschieden und hoffen, dass die acht verbleibenden Weltmeisterschaftsläufe ähnlich spannend werden wie der Auftakt", hofft Dr. Ullrich.