In der Langstrecken-WM soll das LMP1-Feld künftig knapper zueinander geführt werden. Zudem wollen FIA und ACO auf die Kostenbremse treten. Aus diesen Gründen wurde Anfang Februar ein Maßnahmenpaket abgesegnet, das die Rennen der LMP1-Klasse in der WEC spannender und kostengünstiger machen soll.

Motoren und Tests beschränkt

In der aktuellen Saison muss jedes Auto mit Hybridantrieb (aktuell Porsche, Audi und Toyota) an den neun Rennwochenenden mit insgesamt fünf Motoren auskommen. Zudem wird die Anzahl der privaten Testtage auf zehn beschränkt. Für potenzielle Neueinsteiger gelten erleichterte Bedingungen: sieben Motoren pro Saison und ein Maximum von 20 Testtagen. Ebenfalls reduziert wird die zur Verfügung stehende Zeit im Windkanal. 1200 Stunden sind den Werken 2016 erlaubt, 2017 sollen es dann nur noch 800 sein.

Auch bei der Karosserie gibt es Änderungen und Einschränkungen. Die Hersteller dürfen 2016 drei verschiedene Homologationen einreichen, die im Laufe der Saison verwendet werden dürfen. 2017 sind nur noch zwei erlaubt. Dazu müssen die Öffnungen an den Radkästen nun 25% größer sein als zuvor. Dies soll verhindern, dass die Autos aufsteigen, wenn sie einmal quer kommen.

Weniger Leistung pro Runde

Um den Abstand zwischen den unterschiedlichen Herstellern zu verringern, wird die maximal pro Runde verbrauchbare Energie um 10 Megajoule gekürzt, was einem Minus von 7,5 Prozent entspricht. Um diesen Prozentsatz wird auch die maximal zulässige Spritdurchflussmenge verringert. Für Le Mans gilt eine gesonderte Regelung: Hier wird die gesamte Hybridpower auf 300 Kilowatt oder ca. 408 PS begrenzt.

Audi, Porsche und Toyota sollen näher zusammen geführt werden, Foto: Porsche
Audi, Porsche und Toyota sollen näher zusammen geführt werden, Foto: Porsche

Über ein neues Äquivalenzsystem wollen die Regelhüter auch die privaten LMP1-Teams näher an die Hersteller-Teams heranholen. Dazu kann die zuständige Kommission künftig die freigegebene Leistung der Autos privater LMP1-Mannschaften anpassen. Außerdem behält sich die Kommission vor, das Energieniveau für die gesamte Klasse um 10 Megajoule nach oben oder unten zu adjustieren.

Eventuelle Anpassungen werden nach den ersten beiden WEC-Rennen und damit vor den 24 Stunden von Le Mans vorgenommen. Sollten die Daten in Le Mans signifikant von jenen der beiden Rennen davor abweichen, behält die Kommission es sich vor, Strafen auszusprechen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, damit die Hersteller in Silverstone und Spa nicht bluffen können um sich einen Vorteil für Le Mans zu verschaffen.

Qualifying-System

In einem einzigen 20-minütigen Qualifying für LMP1 und LMP2 müssen aus jedem Auto zwei Fahrer nominiert werden. Diese müssen mindestens jeweils eine fliegende Runde fahren. Der Durchschnitt der besten Rundenzeit eeines jeden der beiden Fahrer ergibt schließlich die Qualifikationszeit für das Auto.

Gewicht

Bei den Fahrern wird künftig das Gewicht gemessen. Der Durchschnitt aller drei Fahrer muss mindestens 80 Kilo betragen, sonst wird auf diesen Wert mit Zusatzgewicht aufgefüllt.