Die Spannung im Titelkampf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) steigt. Auf dem Shanghai International Circuit wird am 1. November das siebte und vorletzte Saisonrennen ausgetragen. Nach zwei Doppelsiegen auf dem Nürburgring und in Austin sowie dem zweiten Platz in Fuji tritt das Porsche Team Manthey beim Sechsstundenrennen im Reich der Mitte mit zwei Porsche 911 RSR als Tabellenführer in der Teamwertung der Klasse GTE-Pro an. Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) geht mit dem 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach als Spitzenreiter im hart umkämpften World Endurance Cup für GT-Piloten an den Start.

Die Porsche-Fahrer

Im Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 91 wechseln sich auf der 5,541 Kilometer langen Rennstrecke vor den Toren der chinesischen Wirtschaftsmetropole die zweifachen Saisonsieger Richard Lietz (Österreich) und Michael Christensen (Dänemark) ab. Den zweiten 911 RSR (Nummer 92) teilen sich ihre französischen Teamkollegen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet. In der Klasse GTE-Am sind zwei Kundenteams mit dem 911 RSR am Start: Für Dempsey Proton Racing, das zuletzt in Fuji seinen ersten WEC-Sieg feierte, startet der US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey zusammen mit Patrick Long (USA) und Marco Seefried. Den Elfer von Abu Dhabi Proton Racing fahren Christian Ried (Schönebürg), Klaus Bachler (Österreich) und Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi).

Der Porsche 911 RSR

Der 470 PS starke Porsche 911 RSR ist die Rennversion der Sportwagenikone 911, des weltweit meistverkauften Straßensportwagens. Seine erste Rennsaison 2013 krönte er mit einem Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans (Klasse GTE-Pro). In der United SportsCar Championship in den USA und Kanada holte Porsche in dieser Saison alle Meistertitel in der Klasse GTLM. Der erfolgreiche Rennelfer mit dem charakteristischen Sechszylinder-Boxermotor im Heck zeichnet sich durch konsequenten Leichtbau sowie eine ausgefeilte Aerodynamik aus. Die bei seiner Entwicklung und den Renneinsätzen gewonnenen Erkenntnisse fließen auch in die Konstruktion zukünftiger 911er-Generationen ein. 2014 gewann der 911 RSR mit den 24 Stunden von Daytona, den 12 Stunden von Sebring und dem Petit Le Mans die drei prestigeträchtigsten Langstreckenrennen in den USA.

Die Zeiten

Das Sechsstundenrennen auf dem Shanghai International Circuit startet am Sonntag, 1. November, um 11.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MESZ). Eurosport überträgt das komplette Rennen sowie die Siegerehrung live.

Stimmen vor dem Rennen

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: "Bei den letzten Rennen, vor allem am Nürburgring und in Austin, konnten wir die Stärken des 911 RSR in eine gute Performance umsetzen. Diese Erfahrungen sind auch in die Vorbereitung auf Shanghai mit eingeflossen. Im Kampf um die Meistertitel wird da vermutlich schon eine Vorentscheidung fallen. Für uns geht es deshalb darum, im Hinblick auf das Saisonfinale in Bahrain unsere Führung in der Fahrer- und Teamwertung möglichst auszubauen sowie mit einem Topergebnis unsere Titelchance in der Herstellerwertung zu wahren."

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: "Auch in Shanghai wird die Konstanz ausschlaggebend sein, nicht die eine schnelle Runde. Entsprechend werden wir das Setup abstimmen. Unser 911 RSR sollte in den schnellen Passagen in diesem Jahr noch besser fahrbar sein. Darauf setzen wir. Unser Ziel ist es, das Ergebnis aus dem Vorjahr zu wiederholen."

Michael Christensen (911 RSR #91): "Ich freue mich darauf, nach Fuji gleich noch eine neue Strecke kennen zu lernen. Gespannt bin ich auch auf Shanghai selbst. Ich war noch nie in China, und die Stadt soll, wie mir meine Teamkollegen erzählten, wirklich beeindruckend sein. Der Porsche-Sieg aus dem Vorjahr ist genau die richtige Motivation. Ich hoffe, dass wir in Shanghai an unsere gute Performance der letzten Wochen anknüpfen können."

Richard Lietz (911 RSR #91): "Die Strecke hat eine sehr lange Gerade und einige schnelle Kurven, deshalb muss man bei der Abstimmung der Aerodynamik einen guten Kompromiss finden. Das ist sehr schwierig, weil sich der Belag im Laufe des Rennwochenendes teilweise dramatisch verändert. Anfangs liegt kaum Gummi auf der Strecke, weil dort nicht allzu viele Rennen stattfinden, doch von Tag zu Tag nimmt der Reifenabrieb zu. Wir haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gesammelt und sind deshalb recht optimistisch."

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #92): "An Shanghai haben wir gute Erinnerungen. Natürlich würden wir den Doppelsieg aus dem Vorjahr gerne wiederholen, doch die Strecke ist nicht einfach für die Reifen. Da müssen wir bei der Abstimmung des 911 RSR einen guten Kompromiss finden. Die zweite Saisonhälfte läuft bisher sehr gut für Porsche. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Erfolgsserie in Shanghai fortsetzen können."

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #92): "Eine schöne Strecke, die aber sehr auf die Reifen geht. Das macht es schwierig, die richtige Abstimmung zu finden. Doch wir haben schon in vielen Rennen gezeigt, dass wir diese Herausforderung bestehen können."

Patrick Long (Porsche 911 RSR #77): "Ich war erst einmal zur Autoshow in Shanghai. Die Strecke kenne ich noch nicht. Sie soll, wie ich gehört habe, aber nicht einfach sein. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Wir haben ein schnelles und zuverlässiges Auto. Der Sieg in Fuji hat gezeigt, was wir als Team leisten können."