Die Zusammenarbeit zwischen SARD und Morand Racing stand unter keinem guten Stern: Schon vor der Saison ging die schweizerisch-japanische Ehe in die Brüche, statt zwei Morgan Evo fährt nur noch ein Onroak-Gefährt unter dem Namen SARD-Morand in der WEC, doch effektiv haben sich die Japaner schon lange nach neuen LMP1-Möglichkeiten umgesehen. Zeit für Benoit Morand, nach der gescheiterten Fernbeziehung nach neuen Verbündeten in unmittelbarer Umgebung zu suchen - und er ist fündig geworden: Eine Zusammenarbeit mit Rebellion Racing für 2016 liegt im Bereich des Machbaren.

Morand bestätigte gegenüber Endurance Info, dass Gespräche laufen. "Es laufen Diskussionen, was wir zusammen so machen können. Für den Moment ist noch nichts in trockenen Tüchern." Er bestätigte, dass Rebellion Racing neben dem LMP1-Engagement in die anderen Klassen expandieren möchte. Morand Racing hat jahrelange LMP2-Erfahrung aus der ELMS und seit diesem Jahr in der WEC. Möglicherweise führt der Weg aber ganz woanders hin: "Es besteht ein Interesse, in die USA zu gehen, weil man dort in dieser Kategorie um den Gesamtsieg fahren kann."

Für 2016, dem letzten Jahr vor Inkrafttreten des umstrittenen neuen LMP2-Reglements, plant Benoit Morand entweder mit dem aktuellen Morgan-Boliden weiter zu machen oder auf einen Oreca 05 zu wechseln, der vom Rebellion R-One abstammt. Dieser wäre leicht auf das 2017er-Reglement anzupassen.

Mit vereinten Kräften wäre auch eine Expansion in die LMP3 denkbar. Morand hat seine Einstellung zu der Junior-Kategorie geändert: "Ich war skeptisch, als die Klasse letztes Jahr präsentiert worden ist, aber ich habe meine Einstellung geändert. Ich denke, diese Kategorie hat eine große Zukunft. Mit dem Budget könnten wir in mehreren Meisterschaften fahren. Ich sehe die LMP3 als ein perfektes Sprungbrett für junge Fahrer, um es in Richtung LMP2 und P1 zu schaffen."

Bevor die Zukunft festgezurrt werden kann, muss ein kurzfristiges Problem behoben werden: Zoel Amberg fällt aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme für den Rest der Saison 2015 aus - sowohl in der WEC als auch der GP2. "Wir müssen eine Lösung finden, denn finanziell können wir die Saison nicht mit bloß zwei Fahrern bestreiten", so Morand. Bei den Testfahrten auf dem Nürburgring testete Formel-3-Pilot Matt Rao den Morgan Evo.