Dieser Sieg beflügelt: Porsche gibt nach dem historischen 17. Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans richtig Gas und treibt gleichzeitig drei Projekte voran: Die Weiterentwicklung des aktuellen Fahrzeugs für die noch anstehenden WEC-Rennen, den verbesserten 919 Hybrid für 2016 und eine komplette Neuentwicklung für 2017, wenn das LMP1-Reglement das nächste Mal modifiziert wird. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass dann eine komplette Umwälzung wie 2014 ansteht, ein neues Fahrzeug wird dennoch vonnöten sein.

"Wir entwickeln [das aktuelle Fahrzeug] nach wie vor in allen Bereichen", sagte Porsches Technischer Direktor Alexander Hitzinger gegenüber Sportscar365. "Aerodynamik, das Maximum aus allen Systemen im Fahrzeug herauszuholen, Traktionskontrolle vorne und hinten... Es gibt viel funktionale Weiterentwicklung, wo man Performance finden kann, wie Effizienz beim Verbrennungsmotor, beim Getriebe, dem Hybridsystem und der Batterie." Gerade wenn eine Batterie altert, sei die Effizienz reduziert. "Es gibt überall noch Stellen, an denen wir uns verbessern können."

Einige dieser Änderungen werden aber erst in das 2016er-Modell des Porsche 919 Hybrid einfließen. "Das wird keine so dramatische Weiterentwicklung nächstes Jahr", merkte Hitzinger in Bezug auf den aktuellen 2015er-Boliden an, der gegenüber seinem Vorgängermodell zu 80 Prozent neu ist und anders als jenes in der Hybrid-Königsklasse bis acht Megajoule startet. "Aus diesem Grunde arbeiten wir auch schon am Modell für 2017."

Dieses wird allerdings größere Änderungen mit sich bringen. Noch ist nicht viel darüber bekannt, was sich an den Regeln für 2017 ändern wird, wahrscheinlich ist die Einführung weiterer Hybrid-Klassen über acht Megajoule hinaus. "Das Fahrzeug wird ein komplett neues Monocoque bekommen. Es wird ein großer Schritt sein. Weil das Monocoque das Zentrum des Fahrzeugs darstellt, macht es Sinn, wieder ganz von vorne zu beginnen." Hitzinger ließ auch durchblicken, dass die LMP1-Regularien für 2017 noch in der Arbeit sind.