Die fortschrittliche Technologie in der LMP1-Kategorie hat einen hohen Preis: Die Budgets zweier Hersteller (im Verdacht stehen die beiden Werke des VW-Konzerns) sollen mittlerweile die 200-Millionen-Euro-Barriere überschritten haben. Damit die Kosten nicht völlig aus dem Ruder laufen, haben sich Hersteller, ACO und FIA auf Maßnahmen zur Kostensenkung geeinigt: Beschränkungen bei Testtagen und Teampersonal an der Strecke sowie eine Beschränkung der Motoren auf fünf pro Saison und der Reifen auf sechs Satz pro Rennen. Selbst Audi, der Krösus unter den WEC-Teams, kann diesen Maßnahmen einiges abgewinnen.

Die Kosten senken, ohne die Show zu beeinflussen, das ist auch in der WEC das Ziel aller Beteiligten. Und so wird bereits ein Paket für die Saison 2016 geschnürt: ACO-Präsident Pierre Fillon kündigte gegenüber Sportscar365 weitere Pläne zur Kostensenkung an, ohne dass der Fan davon etwas mitbekommt: So sollen beispielsweise die Windkanalstunden beschränkt werden. "Wir hatten ein Meeting [beim Prolog] und müssen die finale Entscheidung abwarten."

Audis LMP1-Leiter Chris Reinke sieht einen positiven Effekt der bereits beschlossenen Maßnahmen: "Es hat auf der Budget-Seite einen positiven Einfluss und wir heißen das gut. Es war vorhersehbar und wir konnten unsere Finanzen entsprechend anpassen." Audi wird von den Beschränkungen beim Teampersonal in Le Mans betroffen sein.

Toyota hingegen ist von den Maßnahmen kaum betroffen, da die Kölner deutlich weniger Geld aus Japan erhalten. Technikchef Pascal Vasselon setzte sich stark für die Maßnahmen ein und konnte daher Toyota zu einer Verlängerung des Engagements bis Ende 2017 überreden. "Uns ist das sehr wichtig gewesen", sagte er. "Wir haben uns sehr dafür eingesetzt. Der größte Punkt ist die Reduktion der Testfahrten." Die Beschränkung auf 50 Tage im Jahr und fünf Motoren pro Saison trifft Toyota gar nicht, wie er anführt: "Seit 2012 haben wir deutlich weniger als 50 Testtage verbraucht, und letztes Jahr haben wir genau fünf Motoren verwendet. Wir sind glücklich, das andere begrenzt werden."