Den Audi R18 e-tron quattro kennt er bereits, in der FIA WEC hat er fünf Rennen bestritten, in Le Mans stand er sogar schon auf dem Podium - und doch wird ab April alles anders sein. "Zum ersten Mal sind Loic Duval und Lucas di Grassi meine Teamkollegen und ich bestreite eine komplette WEC-Saison für Audi", sagt Jarvis. "Für uns sind Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer, unsere Teamkollegen mit der Startnummer 7, der Maßstab. Wir wollen ein ebenso starkes Trio sein. Als Fahrerteam müssen wir gemeinsam eine Lernkurve absolvieren. Da ist es ein großer Vorteil, dass wir gut zusammenpassen und einen ähnlichen Arbeitsstil haben. In meiner Vorbereitung stimme ich mich eng mit unserem Renningenieur Justin Taylor ab."

Relativ ungewohnt ist für den Briten ausgerechnet seine Heimrennstrecke. "Auf der aktuellen Variante des Kurses bin ich erst ein einziges Mal gefahren. Vor zwei Jahren startete ich dort mit dem Audi R8 LMS ultra in der Blancpain Endurance Series", so Jarvis. "Aber es ist ein großer Unterschied, ob man dort im GT3-Sportwagen oder jetzt im viel schnelleren LMP1-Modell fährt. Es gibt viele schnelle Kurven, die einen sehr entschlossenen Fahrstil verlangen. Als erstes WEC-Rennen des Jahres ist Silverstone eine Herausforderung."

Jarvis bildet ein Team mit Loic Duval und Lucas di Grassi, Foto: Audi
Jarvis bildet ein Team mit Loic Duval und Lucas di Grassi, Foto: Audi

Ungewohnt ist auch die Situation, im Audi R18 e-tron quattro um einen Titel zu kämpfen. "Bislang bin ich nur einzelne WEC-Rennen gefahren. Jetzt steht zum ersten Mal das gesamte Programm in meinem Kalender", sagt er. "Es ist wichtig, die Saison mit einem guten Ergebnis zu beginnen und viele Punkte zu sammeln. Ich weiß noch nicht, welche Erwartungen ich hegen darf, aber nach dem Prolog der WEC im März in Le Castellet bin ich zuversichtlich. Für mich wird mit der Teilnahme an der gesamten Langstrecken-Weltmeisterschaft ein Traum wahr."

Die Vorfreude auf die Heimveranstaltung steigt bei Oliver Jarvis täglich. "Natürlich werden mich meine Verwandten und viele Freunde besuchen", sagt der Brite. "Meine beiden Teamkollegen und ich, wir fühlen uns optimal vorbereitet. Wir sehen uns als Einheit und wollen ein erfolgreiches Wochenende erleben." Und was heißt das in Zahlen und Fakten? "Wir wollen einen Podiumsplatz erreichen!"