Toyota wurde am Ende einer sehr erfolgreichen Saison 2014, in der Anthony Davidson und Sébastien Buemi zudem die Fahrer-WM für sich entscheiden konnten, als erstes japanisches Unternehmen zu Weltmeistern gekürt. In einer Zeit, in der Energie-Effizienz immer größere Bedeutung gewinnt, erwies sich der TS040 Hybrid als Klassenbester im Feld und gewann fünf der acht WM-Läufe der Saison.

Für die Saison 2015 wurde das Weltmeisterauto weiterentwickelt, die Aerodynamik überarbeitet, der Vorderbau samt neuer Verformungselemente für mehr passive Sicherheit umgestaltet. Zudem wurde die Kinematik der Radaufhängungen optimiert, was nebst Maßnahmen zur Gewichtsreduktion zu geringerem Reifenverschleiß führt.

Der TS040 Hybrid wird erneut mit dem bewährten Toyota Hybrid System – Racing-Antriebsstrang antreten, der sich durch ausgezeichnete thermische Effizienz und einer Leistungsausbeute von 1.000 PS auszeichnet. Wie schon im Vorjahr, werden die beiden TS040 Hybrid auch heuer in der 6 MJ Hybrid-Einstufung antreten, auch wenn es unter der Karosserie einige Verbesserungen gibt. So wurde der Super-Kondensator in seinem Aufbau im Hinblick auf eine noch bessere Leistungsausbeute modifiziert.

Vor dem Prolog hat der Toyota TS040 Hybrid schon 25.000 Testkilometer abgespult, Foto: Toyota
Vor dem Prolog hat der Toyota TS040 Hybrid schon 25.000 Testkilometer abgespult, Foto: Toyota

Das Team hat für die bevorstehende Saison zwei aerodynamisch unterschiedliche Karosserie-Versionen vorbereitet, die beide in dieser Woche in Paul Ricard getestet werden. Die Le Mans-Version ist für die langen Geraden und hohen Geschwindigkeiten der Piste an der Sarthe ausgelegt, während die Sprint-Version deutlich mehr Abtrieb generiert, nicht zuletzt durch einen überarbeiteten Heckflügel, veränderte Motorabdeckung und neuen Vorderbau.

Die Entwicklung begann bereits im Vorjahr, unmittelbar nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, und das überarbeitete Auto wurde erstmals am 13. Januar in Paul Ricard ausgeführt. Anschließend wurde der TS040 Hybrid in 3-Tage-Tests im Motorland Aragon (zweimal) und in Portimão ausführlich getestet und hat somit bis zum heutigen Tag der offiziellen Präsentation bereits 25.000 Km zurückgelegt.

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Hisatake Murata, General Manager, Motor Sports Unit Development Division: "Wir haben viel Mühe in die Weiterentwicklung des gesamten Autos investiert, darunter auch in den Antriebsstrang, wo wir in den meisten Bereichen Fortschritte gemacht haben. Das heißt, dass die maximale Leistung nun über 1.000 PS liegt und die Leistungsfähigkeit des Antriebsstrangs entsprechend verbessert werden konnte. Unsere Entwicklungsarbeit gewährleistet, dass wir die maximale Hybrid-Energie nun dauerhafter werden abrufen können, als das noch im Vorjahr der Fall war. Wir erwarten daher auf alle Fälle eine signifikante Leistungssteigerung durch das Hybrid-System, vor allem über die Renndistanz gesehen, aber eben auch auf jeder einzelnen Rennstrecke. Unsere Verbesserungen für 2015 sind ein weiterer Schritt im Bestreben, immer bessere Hybrid-Fahrzeuge zu bauen. Und auch hier wird es einen Technologietransfer vom TS040 Hybrid zu den Toyota Straßenautos geben, die dadurch weiter verbessert werden können."

Pascal Vasselon, Technical Director: "Das Regelwerk blieb in seinem Kern unverändert und so gab es keinen Grund, das Konzept in seiner Ganzheit zu überdenken, bedenkt man, welche Leistungen wir 2014 erbracht haben. Das Auto zu verbessern geschah zwar nicht mit revolutionären Mitteln, dafür ist es aber eine Evolution in fast allen Bereichen. Äußerlich ist die Verwandtschaft unverkennbar, dennoch haben wir 80% der Bestandteile neu konstruiert. Wir werden auch heuer eine Version mit hohem und eine mit wenig Abtrieb aus den bekannten Gründen zur Verfügung haben, Le Mans stellt eben sehr abweichende Anforderungen im Vergleich zu den anderen Rennstrecken. Das derzeitige Reglement fördert es, die Unterschiede zwischen den beiden Versionen auf der Suche nach weniger Luftwiderstand gering zu halten, etwa bei Veränderungen an Heckflügel, Motorhaube und der Front. Wir sind soweit ganz zufrieden mit unseren Fortschritten bei den ‘Ein-Auto-Rennen´, also den Testfahrten. Nun bleiben uns noch wenige Wochen uns auf den Ernst des Lebens bzw. das Renngeschäft vorzubereiten."