In Paris hat der Le-Mans-Veranstalter ACO am Donnerstag alle
drei Nennungen von Audi für das 24-Stunden-Rennen
bestätigt. Sind alle Vorbereitungen für die Saison 2015 im
Plan?
Wir sind genau im gewünschten Zeitplan. Die Konstruktion des
Rennwagens ist abgeschlossen, Anfang des Jahres hat der
Testbetrieb begonnen. Im nächsten Schritt steht die
Langstreckenerprobung an. Die ersten Komponenten für unsere
Einsatzautos sind ebenfalls bereits angeliefert worden, sodass
deren Aufbau beginnen kann. Neu für alle Teams ist seit diesem
Jahr ein Testtage-Limit. Unsere Fahrer bereiten sich im Simulator
und bei Streckentests mit dem neuen Auto gründlich vor. Unser
Neuzugang René Rast wird systematisch an seine neue Aufgabe
herangeführt. Er hat bereits erste Rennstreckenkilometer
abgespult.
Die Saison wird härter als je zuvor, mit Nissan ist ein weiterer Hersteller eingestiegen. Freuen Sie sich
auf den Wettbewerb?
Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC wird weiter aufgewertet, darüber freuen wir uns. Audi hat
sich im Motorsport über drei Jahrzehnte als Pionier neuer Technologien profiliert. Insofern sind wir
gespannt auf die Begegnung mit einem so individuellen Konzept wie dem von Nissan. Klar ist, dass der
Kampf um die Podiumsplätze in diesem Jahr noch härter wird. Schon im Vorjahr waren alle drei
Hersteller siegfähig, und natürlich wollen wir bei Audi um unseren 14. Le-Mans-Sieg kämpfen und den
WEC-Titel gerne nach Ingolstadt und Neckarsulm zurückholen.
Welche Neuerungen für 2015 werden besonders wichtig sein?
Es gibt eine Justierung der Spielregeln, aber keine Neuordnung des Spiels. So gilt zum Beispiel an jedem
Rennwochenende ein neues Reifenlimit, das sich aber eher auf die Abläufe bei den Veranstaltungen als
auf die grundsätzlichen Leistungen auswirken wird. Einen viel größeren Einfluss auf die
Leistungsfähigkeit aller Hersteller erwarten wir von einem ganz anderen Faktor. Das Reglement
definiert weiterhin vier verschiedene Hybrid-Energieklassen. Jeder Hersteller wird versuchen, so viel
Energie wie möglich zurückzugewinnen und wieder einzusetzen. Audi erwartet deshalb größere Sprünge
bei der Leistungsfähigkeit und den Rundenzeiten als in den vergangenen Jahren.
Ist das Team von Audi auch personell optimal auf die neue Saison vorbereitet?
Mit Jörg Zander haben wir einen neuen Technischen Leiter, der seine Impulse setzen wird. Auf der Ebene
der Renningenieure vertrauen wir auf ein neu formiertes Team aus unseren eigenen Reihen. Leena Gade
wird die Renningenieurin für Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer bleiben. Justin Taylor
übernimmt nach seinem Einsatz beim Saisonfinale 2014 nun dauerhaft die Verantwortung für das Auto
von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis. Um die Synergien zum Testteam zu nutzen, setzen wir auf
Matthias Huber als Ingenieur für Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi und René Rast. Ich kann mir kein
besseres Team wünschen.
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