Das Feuer brennt und brennt und brennt in Emerson Fittipaldi: Kaum ist er zum ersten Mal nach sechs Jahren wieder aus einem Rennwagen-Cockpit geklettert, da schmiedet er bereits neue Pläne: Gemeinsam mit seinem 43-jährigen Neffen Christian, mit dem er schon zusammen bei den IndyCars gefahren war, und seinem Enkelsohn Pietro sollen weitere Einsätze folgen. Vor allem Pietro, der in der britischen Formel Renault dieses Jahr den Titel holen konnte, soll sich dadurch auf der internationalen Bühne beweisen können - nebst dem eigenen Spaß an der Freude für den zweifachen Formel-1-Weltmeister.

Dieser hatte sich beim Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Sao Paulo einen Ferrari 458 in der Klasse GTE Am mit Alessandro Pier Guidi und Jeff Segal geteilt. Der erfahrene Pier Guidi war dabei die Messlatte vom reinen Speed, "Emmo" war in seiner schnellsten Runde 2,3 Sekunden langsamer. Man muss dem 67-Jährigen aber dabei zugutehalten, dass er sechs Jahre lang keine Rennerfahrung hatte und gleichzeitig auch Promoter des Events war, wodurch er zeitlich sehr eingespannt wurde. Nach einem Problem mit dem Getriebe musste der Ferrari für längere Zeit an die Box geschoben werden und war am Ende das letzte Fahrzeug in Wertung.

Mit dem Ferrari 458 Italia hatte Emmo seinen Spaß, Foto: Andre Lemes
Mit dem Ferrari 458 Italia hatte Emmo seinen Spaß, Foto: Andre Lemes

Fittipaldi hat jedoch so viel Spaß gehabt, dass er weitere Einsätzen anstrebt: "Das war nicht mein letztes Rennen. Ich liebe den Rennsport einfach, also warum aufhören? Ich habe so viel Spaß dabei. Mein Traum ist jetzt, mit Pietro und Christian gemeinsam zu fahren. Wir könnten nächstes Jahr ein WEC-Rennen bestreiten, das würde sicher Spaß machen." Welches Rennen das sein soll, ließ er dabei offen. Die Langstrecken-Weltmeisterschaft wird aufgrund der Umbauarbeiten im Autodromo Jose Carlos Pace 2015 nicht auf dem südamerikanischen Kontinent fahren.

Eine logische Option wäre Le Mans, aber ob sich das Fittipaldi im Alter von dann 68 Jahren noch antun will, ist fraglich. "Über Le Mans müsste ich wirklich hart nachdenken", bestätigte er. Zu seiner Formel-1-Zeit hatte er Le Mans für zu gefährlich gehalten, nach dem Einbau der Schikanen wäre er aber 1991 beinahe in einem Sauber-Mercedes angetreten, wie er erst jetzt durchblicken ließ. Nur durch eine Terminüberschneidung mit einem IndyCar-Rennen sei es nicht zu diesem Engagement gekommen.