Anthony Davidson, Weltmeister. Wie fühlt sich das an?
Anthony Davidson: Es ist noch nicht ganz angekommen. Ich habe mich immer als einen Top-Sportwagenfahrer wahrgenommen und nun habe ich den Weltmeistertitel, um das zu zeigen. Es ist unglaublich. Es ist bei weitem die größte Sache, die ich in meiner Karriere gewonnen habe, und die erste Meisterschaft, die ich seit 1995 im Kartsport gewonnen habe. Ich war noch nie zuvor ein Weltmeister. Es fühlt sich fantastisch an. Es war ein unglaubliches Jahr und nun haben wir in Brasilien noch einen Job vor uns. Wir werden alles geben, um für das Team die Herstellermeisterschaft zu gewinnen.

Die Konkurrenz in der WEC ist sehr stark, macht das die Meisterschaft für dich noch bedeutender?
Anthony Davidson: Überhaupt ein Weltmeister zu sein, ist etwas Besonderes, zumal gegen die ernste Konkurrenz, der wir in Form von Audi und Porsche gegenüberstanden. Jeder kennt ihre Erfolge und die Geschichte, die sie im Sportwagenbereich haben. Für uns ist es phänomenal, hier zu stehen und die Weltmeisterschaft gewonnen zu haben. Es ist ein Zeugnis für unser Team, das dieses Jahr das beste und schnellste Auto gebaut hat.

Erzähl uns vom Rennen in Bahrain...
Anthony Davidson: Wir hätten das Rennen gewinnen sollen. Ich wollte gewinnen, aber es sollte nicht sein. Als wir das Problem hatten, war ich nicht gestresst oder wütend. Es war nur eines dieser Dinge. Ich habe dem Team und den Mechanikern vertraut, das Auto zu reparieren und uns wieder rauszuschicken. Es war ein Problem, das wir das ganze Jahr nicht gehabt hatten und das uns aus dem Kampf befördert hat. Aber wir haben immer noch unseren Speed gezeigt.

Was waren zu Beginn der Saison deine Erwartungen?
Anthony Davidson: Ehe sich dieses Jahr überhaupt ein Rad drehte, habe ich erwartet, dass wir aufgrund des neuen Reglements im Vergleich zu Audi wettbewerbsfähiger sein würden, aber nicht unbedingt stärker als sie. Daher war es eine angenehme Überraschung herauszufinden, dass wir nach den ersten Rennen in der Tat das schnellste Auto hatten. Ich wusste nicht, was von Porsche zu erwarten war, aber ich wusste, dass sie im Verlauf der Saison stärker werden würden.

Hast du zu diesem Zeitpunkt erwartet, um die Meisterschaft zu kämpfen?
Anthony Davidson: Nein. Man hofft es, aber man erwartet nie, um die Meisterschaft zu kämpfen. Ehe wir über die Meisterschaft nachgedacht haben, lag unser Fokus hauptsächlich auf Le Mans, dem größten Rennen des Jahres.

Was war für dich in dieser Saison die größte Herausforderung?
Anthony Davidson: Die größte Herausforderung war vielleicht, die Meisterschaft anzuführen, denn das ist etwas, das ich viele Jahre lang nicht getan habe, seit meinen Tagen im Kartsport. Ich habe große Rennen wie die 12 Stunden von Sebring, das Formula Ford Festival und andere eintägige Events gewonnen. Aber eine Meisterschaft zu gewinnen, ist eine andere Herausforderung, denn man muss konstant an der Spitze sein.

Was waren nach Le Mans während der langen Sommerpause deine Gedanken?
Anthony Davidson: Direkt nachdem wir die #8 nach dem Unfall wieder auf die Strecke gebracht hatten, hat sich mein Fokus verändert. Seit diesem Augenblick lag mein Fokus voll und ganz auf der Meisterschaft. Nachdem uns diese Möglichkeit genommen wurde, wusste ich, was wir zu tun haben und wir haben uns seitdem darauf konzentriert, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Foto: Adrenal Media
Foto: Adrenal Media

Es lagen fünf Monate zwischen deinem Sieg in Spa und dem Doppelerfolg in Fuji. Wie süß schmeckte es, wieder auf der obersten Stufe zu stehen?
Anthony Davidson: Nach einigen Monaten Abwesenheit, nicht nur vom Fahren, sondern auch von der obersten Stufe des Podiums, war es großartig, vor unserem Heimpublikum und unseren Kollegen von Toyota diesen Doppelsieg zu feiern. Es war das erste Mal, dass ich vom Team Dominanz gespürt habe. Fuji war der Gipfel, an dem wir den wahren Speed des Autos und die Präzision von jedem im Team gezeigt haben. Das war ein wirklich gutes Rennwochenende.

Wie hat sich das Team über die Saison hinweg entwickelt?
Anthony Davidson: Wir haben seit dem Prolog einen langen Weg hinter uns gebracht. Ich kann mich erinnern, dass ich mir während dieses Tests Sorgen gemacht habe, dass wir nicht das Auto haben, mit dem wir um die Meisterschaft kämpfen können. Aber das Team hat viel Leistung gefunden. Sogar nach Silverstone kam immer mehr Leistung und das ist beeindruckend. Wir haben die Regularien und das Auto jedes Mal, wenn wir auf der Strecke waren, mehr verstanden. Das Leistungsniveau, das wir jetzt haben, ist ein Zeugnis unseres Verständnisses für das Auto.