Das Qualifying bleibt in der World Endurance Championship eine Baustelle. Speziell bei den letzten beiden Rennen hatte der Reifenverschleiß zu teils eklatanten Unterschieden bei den Rundenzeiten der beiden Fahrer gesorgt. Das wird künftig mit zwei Maßnahmen verhindert: Erstens wird ab 2015 nur noch die beste Rundenzeit jedes Fahrers gewertet werden. Es zählt also nur mehr der Zwei-Runden-Durchschnitt anstelle des bisherigen Vier-Runden-Averages, womit theoretisch zwei schnelle Runden ausreichen. Darüber hinaus dürfen künftig auch die Reifen gewechselt werden. Außerdem wird die Session um fünf auf 20 Minuten gekürzt.

"Es geht einfach darum, es simpler zu machen", sagte ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil gegenüber Sportscar365 zu der neuen Regelung, dass nur noch die beste Rundenzeit von zwei Fahrern herangezogen wird. "Wir halten an der Idee fest, dass das Team das Qualifying absolvieren soll und nicht bloß ein Fahrer. Aber es wird für die Medien und die Fans etwas leichter nachzuvollziehen sein." Der Durchschnitt der beiden besten Rundenzeiten von zwei Fahrern hat zwar spannende Qualifyings generiert, ist aber Nicht-Insidern schwer zu vermitteln.

Die Reifenregularien werden ebenfalls verändert. Dabei orientiert sich das neue Reglement für alle Klassen an dem der LMP2. Dort dürfen schon dieses Jahr während des Qualifyings die Reifen gewechselt werden, dafür ist die Gesamtzahl der Sätze auf vier für Qualifying und die Sechs-Stunden-Rennen limitiert. Bislang gilt in der LMP1 keine Beschränkung der Anzahl der Reifen, aber der Satz aus dem Qualifying muss auch für den ersten Stint im Rennen benutzt werden. Wie viele Reifensätze es werden, dürfte ein Politikum werden. Viel Zeit bleibt nicht: Die Änderungen sollen beim nächsten Motorsport Council der FIA am 3. Dezember abgesegnet werden.