In schlichtem silber-schwarz präsentiert sich der Neue von SMP Racing als Windkanalmodell. Neben Ligier, Oreca, Dome, HPD und Adess ist dies nun bereits das sechste LMP2-Coupe, das im kommenden Jahr auf den Markt geworfen wird. Dem BR01 (abgeleitet aus den Initialen von Teamchef und Gründer der SMP Bank Boris Rotenberg) sind echte Siegergene eingepflanzt worden, schließlich stammt das Design aus der Feder von Paolo Catone, der unter anderem die Le-Mans-Sieger 905 und 908 von Peugeot designt hat. Man will die Fahrzeuge nicht nur in Eigenregie einsetzen, sondern auch an Kunden verkaufen.

BR Engineering hat für die Produktion der neuen Coupes seinen Standort extra von Italien nach Südfrankreich verlegt. Dort soll der BR01 noch dieses Jahr erstmals rollen. In die Entwicklung des Prototypen waren bekannte Fahrer wie Mika Salo, Nicolas Minassian und Maurizio Mediani involviert. Das Programm für 2015 muss noch endgültig festgezurrt werden, doch ist die WEC klar das wahrscheinlichste Einsatzfeld des neuen Autos.

Rotenberg sagte gegenüber Endurance Info: "Wir wollten von Anfang an mit unserem eigenen Auto an den Start gehen. Wir konzentrieren uns voll auf die Entwicklung des BR01, dessen erste Runden für den Dezember geplant sind. Es gibt noch immer viel Arbeit mit verschiedenen Partnern zu tun." Der Fokus habe darauf gelegen, das Auto vor allem für Gentlemen-Fahrer fahrbar zu machen, da die LMP2 vor allem diese anspricht. Basismotor ist der bekannte Nissan-Zytek-V8, doch das Chassis soll mit allen gängigen Motoren und Reifen kompatibel sein.

SMP Racing hat sich als feste Größe im Motorsport etabliert. Neben den LMP2-Einsätzen in der WEC, wo Sergey Zlobin völlig überraschend zwei Rennen vor Schluss die Tabelle anführt, hat das russische Team sich auch im GT-Sektor einen Namen gemacht und sponsert außerdem russische Talente in der Formel Renault 3.5 World Series. Mit der ersten Eigenkreation wird ein weiterer großer Schritt gegangen. "Das Ziel ist es, das Team über die Zeit weiter zu entwickeln", so Rotenberg, der als enger Vertrauter Vladimir Putins gilt. "Der erste Schritt ist LMP2, doch niemand sagt, dass wir nicht langfristig in die LMP1 gehen werden", frohlockte er.