Das Wetter sorgte auf dem Shanghai International Circuit für mächtige Aufregung in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Nach anfänglichem Regen trocknete der chinesische Kurs im ersten Freien Training ab. Das zweite Freie Training begann zunächst im Trockenen. Dann jedoch setzten wieder starke Niederschläge ein, sodass die Sitzung 17 Minuten vor dem regulären Ende sogar abgebrochen werden musste. Dennoch konnte das Porsche Werksteam mit dem Porsche 919 Hybrid etwas Positives aus der Session mitnehmen: Die Balance der beiden Le Mans-Prototypen mit den Startnummern 14 und 20 konnte verbessern werden.

Das erste Freie Training beschloss das Trio aus Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley im Porsche 919 Hybrid mit der Nummer 20 nach 90 Minuten auf Platz fünf. Die Nummer 14 mit Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb legte aufgrund eines Batteriewechsels nur sieben Runden mit einer Bestzeit von 1.54,631 Minuten zurück. Im zweiten Freien Training verbesserte die Startnummer 20 ihre Zeit auf 1.51,801 Minuten (Platz 5/12 Runden) und die Nummer 14 auf 1.52,293 Minuten (Platz 6/29 Runden).

Regen führte zum Abbruch des 2. Trainings, Foto: Porsche
Regen führte zum Abbruch des 2. Trainings, Foto: Porsche

Stimmen nach dem Training:

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1: "Dieser erste Trainingstag war für die Abstimmungsarbeit natürlich alles andere als ideal. Gerade weil wir hier noch gar keine Erfahrung haben, hätten wir uns konstante Bedingungen gewünscht. Im Trockenen hatten wir ein Grip-Problem, zumal noch wenig Reifenabrieb auf der Strecke lag und die Temperaturen auch relativ niedrig waren. Im Regen funktionierten unsere Autos gut, allerdings lässt die Wetterprognose ein trockenes Rennen erwarten. Es wäre hilfreich, wenn es im dritten Training am Samstag trocken bliebe, aber davon können wir momentan nicht ausgehen."

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 14)

Romain Dumas (36, Frankreich): "Im ersten Freien Training bin ich kaum zum Fahren gekommen. Der Wechsel der Batterie kostete uns einige Runden, aber unsere Mechaniker haben einen tollen Job abgeliefert. Normalerweise dauert diese Reparatur zwei Stunden, sie waren nach nur 60 Minuten fertig. Ich fahre zum ersten Mal hier in Shanghai, da hat uns diese Verzögerung nicht sehr geholfen. Aber dies ist nur der erste Tag und ich bin froh, ein paar Runden im Trockenen gedreht zu haben."

Marc Lieb (34, Ludwigsburg):"Ich kenne die Strecke bereits aus den vergangenen Jahren. Als ich im zweiten Freien Training mit Slicks auf die Strecke gegangen bin, setzte der Regen ein. Kaum war ich auf Intermediate-Reifen draußen, war es auch für die zu nass. Auf Regenreifen lief der Porsche 919 Hybrid super. Im Rennen soll es allerdings trocken bleiben. Zum Schluss der Sitzung war die Sicht dann einfach zu schlecht und das Aquaplaning zu heftig – Weiterfahren ergab keinen Sinn mehr."

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 20)

Timo Bernhard (33, Bruchmühlbach-Miesau): "Durch den Regen ist die Abstimmungsarbeit für das Rennen buchstäblich ins Wasser gefallen. Gerade als ich im zweiten Training mit neuen Reifen auf die Strecke wollte, setzte der Regen ein. Ich bin zum ersten Mal hier. Der Kurs ist anspruchsvoll und das Grip-Niveau liegt sehr niedrig. Gut, dass ich wenigstens ein paar Runden auf trockener Bahn fahren konnte."

Mark Webber (38, Australien): "Ich konnte nur ein paar Runden fahren, dann wurde das zweite Training mit der roten Flagge abgebrochen. Eine richtige Entscheidung, denn das Aquaplaning war extrem und die Sicht mehr als bescheiden. Uns hat dieser Tag heute also nicht wirklich weitergebracht, aber er war natürlich für die meisten Teams schwierig."