Noch immer befindet sich die World Endurance Championship nach ihrem Saisonhöhepunkt in Le Mans in ihrer dreimonatigen Sommerpause. Der ACO nutzte die Zeit, um sich intensiv mit der lahmenden Subkategorie LMP1-L zu befassen. Um weitere Teams (Ligier meldete Interesse an) für die Lightweight-Klasse zu begeistern, wurden weitere Zugeständnisse gemacht. Diese Maßnahme gilt jedoch nur jedoch provisorisch, während die marginalen Änderungen in der LMP1-H bis Le Mans 2015 fixiert wurden. Auch bei den GT-Fahrzeugen wurde wieder Hand angelegt.

LMP1-L wird weiter beflügelt

Trotz massiver Zugeständnisse war Rebellion Racing fünf bis sechs Sekunden pro Runde langsamer als die P1-H in Le Mans. Nun stößt mit Lotus ab Austin ein weiteres Team in die Lightweight-Klasse ein, was weitere Vergleiche ermöglichen sollte. In Austin dürfen die beiden privaten Rennställe ihre Fahrzeuge weiter modifizieren: Nur mehr 800 Kilo Maximalgewicht machen die P1-L-Boliden endgültig zu wirklich Leichtgewichten. Das ist 50 Kilogramm leichter als die ursprünglich geplante Konfiguration und noch einmal zehn Kilo leichter als der Le-Mans-Trimm. Hinzu kommt eine Erhöhung des maximalen Benzindurchflusses von 100,9 auf 104,9 Kilogramm pro Stunde.

Der Einstieg von Lotus macht die Performance der LMP1-L aussagekräftiger, Foto: Lotus
Der Einstieg von Lotus macht die Performance der LMP1-L aussagekräftiger, Foto: Lotus

Um den erhöhten Spritverbrauch auszugleichen, werden Lotus und Rebellion Racing in Austin mit einem 73,5-Liter-Tank antreten dürfen. Das entspricht noch einmal 1,5 Litern mehr als in Le Mans. Damit dies nicht zu längeren Boxenstopps führt, wird der Restriktor für das Nachtanken ebenfalls vergrößert, insgesamt fließ der Sprit mittlerweile 30 Prozent schneller in den Tank als bei den Werks-Hybriden. Diese weitgehenden Änderungen gelten vorerst nur das Lone Star Le Mans in Austin; nicht wenige Experten sehen die LMP1-L nun sogar bevorzugt, lediglich die großen Budgets der Hersteller drehen das Bild wieder. Fraglich ist auch, ob die ursprünglich auf 850 Kilo ausgelegten Boliden überhaupt so leicht zu machen sind.

Leichte Änderungen in P1-H und GTE

Aston Martin muss zuladen, Foto: Sutton
Aston Martin muss zuladen, Foto: Sutton

Die Hybrid-Boliden von Porsche und Toyota bleiben unangetastet, während es für den Diesel-Audi leichte Änderungen gibt: Bis Le Mans 2015 verbindlich ist ein um 0,1 Liter kleinerer Tank. Dazu wird die maximale Energiemenge pro Runde um 0,4 Megajoule für einen Le-Mans-Umlauf gesenkt, dafür der maximale Dieseldurchlauf um 0,8 Kilogramm pro Stunde erhöht, um das kleinere Hybridsystem auszugleichen. Die Benzin-Hybride dürfen darüber hinaus einen marginal größeren Tankrestriktor verwenden, wenn die Bedingungen stimmen: Wird eine Lufttemperatur von mehr als 21 Grad für das Rennen vorhergesagt, steigt der Restriktor für das Nachtanken um 0,25 auf 25,95 Millimeter.

In den GT-Klassen werden die Aston Martin V8 Vantage eingebremst: Sowohl das 2013er-Fahrzeug in der GTE Am als auch die 2014er-Ausbaustufe in der Profi-Kategorie müssen 20 Kilogramm zuladen. Für den Fall, dass Corvette Racing beim Lone Star Le Mans eine C7.R in der GTE Pro einsetzen möchte, müssten sie mit einem 0,1 Millimeter kleineren Air-Restriktor als in Le Mans und der USCC antreten.