Der 1.000 PS starke, allradgetriebene TS040 Hybrid gewann dank eines Sieges von Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sébastien Buemi im Fahrzeug Nummer 8 sein erstes Rennen in überlegener Manier. Das Trio übernahm folglich auch die Führung in der aus acht Läufen bestehenden Weltmeisterschaft. Der allererste Doppelsieg von Toyota Racing wurde von der Besatzung vom Wagen Nummer 7 mit Alex Wurz, Stéphane Sarrazin und Kazuki Nakajima komplettiert. Die Streckenbedingungen variierten von vollkommen trockenem Asphalt bis hin zu einer Sintflut nicht unähnlichen Bedingungen, was letztlich auch für einen Rennabbruch 30 Minuten vor dem vorgesehenen Rennende sorgte.

Alex startete von der Pole Position und führte das Feld erwartungsgemäß an, weiter hinten kämpfte sich Sébastien vom fünften auf den driten Platz vor. Die beiden TS040 Hybrid sorgten für Stimmung durch die Positionskämpfe an der Spitze, bis nach etwa 40 Minuten Renndauer der Regen einsetzte. Beide Autos zogen frische Reifen auf, wobei die Nummer 7 Regenreifen wählte, die Nummer 8 dagegen die Intermediate-Reifen. Letzteres erwies sich als die bessere Wahl, als kurz darauf der Regen nachließ und Sébastien den Allradantrieb und das Hybrid-System perfekt nutzte, um die Führung zu übernehmen und diese komfortabel auszubauen.

Alex dagegen kämpfte schon bald mit der nachlassenden Haftung seiner Regenreifen, fiel auf den dritten Platz zurück und übergab nach 90 Minuten Fahrzeit an Kazuki. Der ging mit Slickreifen zurück auf die abtrocknende Strecke. Die Bedingungen blieben zunächst konstant und auf trockener Piste baute Nicolas indes die Führung kontinuierlich aus, bevor er die Nummer 8 kurz nach etwas mehr als der vorgesehenen Rennhälfte an Stéphane übergab, während Kazuki die Nummer 7 solide auf dem zweiten Rang etabliert hatte.

Als das Rennen durch Einsatz des Safety Car kurzfristig neutralisiert wurde, übernahm Anthony das Steuer der Nummer 8. Mit etwa einer Stunde verbleibender Renndauer, setzte immer stärker werdenden Regen ein, das Team holte beide Autos an die Box, um beide mit Regenreifen auszustatten. Gleichzeitig stieg Kazuki wieder statt Stéphane in die Nummer 7 und Sébastien übernahm die Nummer 8 zurück von Anthony.

Auch Mark Webber kam bei seiner Photobomb ganz auf seine Kosten, Foto: Toyota
Auch Mark Webber kam bei seiner Photobomb ganz auf seine Kosten, Foto: Toyota

Durch den starken Regen sah sich die Rennleitung gezwungen, das Rennen bei 40 noch verbleibenden Minuten Renndauer erneut per Safety Car zu neutralisieren und, da sich keine Besserung abzeichnete, schließlich zehn Minuten später vorzeitig zu beenden. Damit hatte Toyota Racing den zweiten Sieg in Folge seit dem WM-Finale 2013 in Bahrain und den ersten Doppelsieg beim 15. WEC-Start sicher. Neben den üblichen Siegerpokalen bekam die Mannschaft eine ganz besondere Trophäe ausgehändigt, nämlich die International Tourist Trophy des Royal Automobile Club. Anthony bekam zudem – als bestplazierter Brite – die Richard Lloyd Trophy des British Racing Drivers Club überreicht.

Stimmen der Verantwortlichen

Yoshiaki Kinoshita, Team Präsident: "Das war ein perfekter Start in die neue Saison und ich möchte mich bei jedem im Team für diesen Doppelsieg von Toyota Racing bedanken. Wir haben über den Winter extrem hart an der Vorbereitung des TS040 Hybrid gearbeitet, und das ist eine großartige Belohnung. Wir hatten eine große Menge enthusiastischer Zuschauer hier in Silverstone, was für eine schöne Atmosphäre sorgte; umso erfreuter bin ich, dass wir den Fans eine gute Show bieten konnten. Das Wetter war eine echte Herausforderung, aber das Team war stets auf Draht und traf jeweils die strategisch richtigen Entscheidungen. Jeder Einzelne in diesem Team verdiente heute dieses Resultat, es ist aber ein harter Kampf mit Audi und Porsche, also müssen wir auch beim nächsten Rennen in Spa alles geben."